Neue LED-Leuchten für alte Neonröhren
DJK Hochzoll reduziert seine Stromkosten um bis zu 70 Prozent
Drei Jahre hat sich Martin Doller in Vollzeit an der Industrie- und Handelskammer (IHK) weitergebildet. Nun darf sich der Vorsitzende der DJK Augsburg Hochzoll „geprüfter Betriebswirt“ nennen. Seine Abschlussarbeit verfasste er über „Energiekostensenkung durch moderne Beleuchtungssysteme“. Und da der 41-Jährige auch Praktiker ist, hat er sich als Projekt gleich seinen Verein vorgenommen. „Das Einsparungspotenzial ist enorm.“
Die DJK zählt mit rund 1400 Mitgliedern zu den großen Vereinen in Augsburg, hat eine eigene Halle mit Umkleiden, Schießstände und Fußballfelder. Die Stromkosten belaufen sich auf rund 30000 bis 40000 Euro im Jahr.
Darum will Doller den Verbrauch reduzieren und die alten Lichtquellen durch energiesparende LED-Leuchten austauschen. Seine Bestandsaufnahme ist eindrucksvoll. „Wir haben rund 400 bis 450 Neonröhren und die alte Flutlichtanlage verbraucht 12000 Watt in der Stunde“, hat Doller festgestellt.
In Kürze sollen die kompletten Beleuchtungsanlagen modernisiert werden. „Wir rechnen damit, dass wir 60 bis 70 Prozent der Stromkosten einsparen können“, sagt er. Bei seiner Abschlussarbeit schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe. Er nahm seinen Verein als Berechnungsgrundlage.
Rund 60000 Euro wird die Komplettsanierung „mit allem Drum und Dran“ (Doller) kosten. Die Sanierung der viel benutzten Sporthalle soll sich innerhalb eines Jahres durch die Einsparung amortisiert haben, beim Flutlicht, das nicht das ganze Jahr genutzt wird, soll es etwa drei Jahre dauern.
Zudem hat Doller einen Zuschusstopf beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) entdeckt. Das BMU fördert den Einbau hocheffizienter LED-Beleuchtungs-, Steuer- und Regelungstechnik bei der Sanierung der Innen- und Hallenbeleuchtung. Bei Sportvereinen werden zum Beispiel bei der Innen- und Hallenbeleuchtung bis zu 40 Prozent gefördert.
Doller hat sich durch den Papier- und Antragswust durchgearbeitet. Er will seine Erkenntnisse aber nicht für sich behalten. Denn er weiß, dass sein Verein kein Einzelfall ist, sondern viele seiner Vorstandskollegen kaum noch wissen, wie sie die hohen Stromkosten schultern sollen. „Die Vereine können sich gerne an mich wenden, wenn sie Fragen haben“, sagt Doller. Die DJK Lechhausen hat schon angefragt.
Doller hat an dem vielfältigen Thema Energie Gefallen gefunden. Er ist gerade dabei, sich beruflich neu zu orientieren. „Eine Anstellung im Bereich Alternative Energien wäre super“, sagt Doller. Die DJK ist ein gelungenes Bewerbungsprojekt.
von Martin Doller: m.doller@djk-augsburg-hochzoll.de
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