Die Erdbeersaison in der Region Augsburg beginnt verspätet
Nach der langen Regenphase im Mai warten Augsburgs Obstbäuerinnen und Obstbauern auf sonnige Tage. Wann die ersten Felder zum Selbstpflücken öffnen.
"Noch ist alles im grünen Bereich", sagt Obstbauer Josef Kraus, der im Augsburger Stadtteil Lechhausen ein Erdbeerfeld bestellt. Die meisten Erdbeeren seien nämlich wortwörtlich noch grün und bräuchten ein paar trockene und vor allem sonnige Tage, um die schöne rote Farbe anzunehmen. Was die Ernte angeht, gibt sich Kraus gelassen: "Die Erdbeeren stehen gut." Der viele Regen der vergangenen Wochen habe noch keine Probleme gemacht. Erst wenn die Erdbeeren reif wären, sei viel Nässe problematisch. Kraus ist nun gespannt, was das Wetter die kommenden Tage bringen wird, aber es sehe gut aus. Nach Pfingsten will der Obstbauer seine Felder in Lechhausen und Stadtbergen öffnen.
Wer nicht mehr lange warten möchte, sollte zu den Erdbeerfeldern im Norden von Augsburg fahren. Wie Obstbauer Stephan Seibold aus Inningen erklärt, sei es dort tendenziell ein bis zwei Grad wärmer als in den südlichen Stadtteilen. Daher könne man die Erdbeeren dort früher ernten. Tanja Lunz aus Obergriesbach wird wohl tatsächlich die erste Augsburger Obstbäuerin sein, die ihre Felder öffnet: Kommendes Wochenende (26. bis 28. Mai) soll es bei ihren Flächen in der Hammerschmiede und in der Firnhaberau losgehen. Für die Ernte von Seibolds Erdbeeren in Haunstetten, Bobingen und Königsbrunn soll es dagegen erst zwischen dem 4. und 7. Juni losgehen. Beim Hofladen Schweiger aus Göggingen sei der Start noch unbekannt. Eine Mitarbeiterin schätzt, dass es noch etwa zwei Wochen dauern würde, also bis zur Woche nach dem 5. Juni.
Erdbeerfelder in Augsburg: Ernte hängt vom Wetter der nächsten Tage ab
Die Landwirte Lunz und Seibold sind zwar optimistisch, aber nicht ganz so gelassen wie Obstbauer Kraus. Der viele Regen habe die Pflanzen gestresst, es seien weniger Blüten zu sehen auf den Feldern, berichtet Obstbauer Seibold. Dafür sei es möglich, dass die Früchte dann größer werden, weil sie mehr Energie zur Verfügung hätten. Wie die Ernte ausfallen wird, entscheide aber das Wetter der nächsten beiden Wochen. Er schätzt schon jetzt, dass der Ertrag kleiner sein wird als sonst: "Wenn es gut läuft, dann haben wir fünf Prozent weniger Ertrag, wenn es schlecht läuft, zehn Prozent."
Auch Tanja Lunz geht davon aus, dass es vielleicht Einbußen geben wird. Sie glaube zwar nicht, dass es weniger Erdbeeren sein werden, aber es könne sein, dass die Früchte weniger wachsen werden als letztes Jahr. Auch sie hofft nun auf warmes, trockenes Wetter. Was ihr aber aufgefallen sei: Die Erdbeeren seien dieses Jahr besonders lecker.
Wer "Erdbeer brocka" geht, kann viel sparen
"Wer Erdbeeren selber pflücken geht, zahlt die Hälfte des Preises am Verkaufsstand", empfiehlt Tanja Lunz. Der Kilopreis für die Erdbeeren sei dieses Jahr ein wenig gestiegen. Sie schätzt, es werden zehn bis zwanzig Cent mehr. Auch bei den Obstbauern Kraus und Seibold werden die Preise um einen geringen Betrag angehoben. Ob die Felder nach dem Regen ganz matschig sein werden? "Kein Problem", sagt Obstbauer Seibold, "der Wind trocknet schnell aus und die meisten legen sowieso Stroh zwischen die Pflanzen."
Im Augsburger Stadtgebiet gibt es viele Erdbeerfelder. Der Start und die Dauer der Erntezeit kann von Landwirt und Standort des Feldes variieren, laut Seibold ist die Erdbeersaison für die Selbst-Pflücker in der Regel vier bis fünf Wochen lang.
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Sehr geehrter Herr Scheuerl,
Sie haben wieder einmal einen exzellenten Artikel verfasst, vielen Dank dafür!
Ich kann den Beginn der Erdbeersaison kaum erwarten! Selbstverständlich werde ich die Erdbeerfelder mit meinen Freunden und Verwandten aufsuchen!
Herzlichst,
Ihr A. Grebien