Per Express-Bahn von Augsburg nach München
Nach dem Scheitern des Münchner Transrapids werden neue Möglichkeiten einer schnellen Flughafen-Verbindung ausgelotet. So fordern Vertreter der SPD, Augsburg per Express-S-Bahn an den Airport der Landeshauptstadt anzubinden.
München/Augsburg (dpa/lby) - Nach dem Aus für den Transrapid zeichnen sich außer einer Express-S-Bahn kaum Alternativen für eine schnellere Verbindung von der Münchner Innenstadt zum Flughafen ab.
Auch eine Verlängerung der U-Bahnlinie U6 nach Neufahrn würde für die Fahrt keine Zeitersparnis bringen. Das ergab eine am Mittwoch vorgestellte Machbarkeitsstudie im Auftrag der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). "Eine Erweiterung der U6 nach Norden wäre kein Ersatz für eine schnelle S-Bahn aus der Stadtmitte zum Flughafen", sagte MVG-Chef Herbert König laut Mitteilung. Die im innerstädtischen Bereich schon weitgehend ausgelastete U6 verfüge außerdem nicht über die erforderlichen zusätzlichen Kapazitäten eines Flughafenzubringers.
Die SPD hat unterdessen eine bessere Anbindung der drittgrößten bayerischen Wirtschaftsregion um Augsburg an den Münchner Flughafen gefordert. Nach dem Aus für den Transrapid müssten frühere Überlegungen einer Flughafen-Expressverbindung von Augsburg zum Münchner Flughafen wieder aufgegriffen werden, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Heinz Paula nach einer Mitteilung.
Den neuen Augsburger Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) forderte Paula auf, politischen Druck für eine bessere Bahnanbindung Augsburgs zum Flughafen München auszuüben. Augsburg dürfe jetzt nicht dafür bestraft werden, dass die Staatsregierung den Transrapid nicht durchsetzen konnte. Fahrzeiten zum Flughafen bis zu zwei Stunden seien nicht hinnehmbar.
Der Bund und Bayern hatten im März den geplanten Bau der seit Jahren umstrittenen Transrapid-Trasse wegen eines drastischen Kostenanstiegs von 1,85 Milliarden Euro auf bis zu 3,4 Milliarden Euro für gescheitert erklärt.
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