Gauck hält auf der Trauerfeier für die Opfer eine Rede
Joachim Gauck wird am Sonntag bei der Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs in München eine Rede halten. Danach hat der Bundespräsident folgendes vor.
Bei einem ökumenischen Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom wird an diesem Sonntag der Opfer des Amoklaufs gedacht. Die kirchliche Feier mit dem Münchner Kardinal und Erzbischof Reinhard Marx und dem evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm beginnt um 16 Uhr. Anschließend ist ein Trauerakt im Bayerischen Landtag geplant.
Auch Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werden beim Gottesdienst erwartet. Daran sollen auch Vertreter der muslimischen und jüdischen Gemeinde teilnehmen, wie das Erzbistum München und Freising mitteilte. Da sieben der Getöteten Muslime waren, soll zudem im Dom ein Vertreter des islamischen Glaubens ein Gebet sprechen.
Gauck spricht beim Trauerakt
Bundespräsident Joachim Gauck spricht nach dem Gottesdienst beim Trauerakt für die Opfer des Amoklaufs in München. Im Anschluss an die Veranstaltung im Bayerischen Landtag will das Staatsoberhaupt auch mit Angehörigen der Opfer zusammenkommen, wie eine Sprecherin des Präsidialamts am Mittwoch auf Anfrage in Berlin sagte.
Der Vorsitzende des Muslimrates München, Sokol Lamaj, nannte das Gedenken im katholischen Dom eine Ehrerweisung für die Opfer, auch wenn diese muslimischen Glaubens gewesen seien. "Die Intention ist, von christlicher Seite Anteilnahme zu zeigen", sagte Lamaj. "Vor allem ist es eine Zeit, in der man zusammenfinden muss." Der Gottesdienst richte sich an alle Bürger der Stadt. "Wir sind alle Betroffene", erklärte der Münchner Ratsvorsitzende.
Migrationsbeirat hätte sich mehr Sensibilität gewünscht
Die Vorsitzende des Migrationsbeirates der Stadt München, Nükhet Kivran, nannte die Trauerfeierlichkeiten ebenfalls eine Anerkennung des Leids der Familien. Dennoch hätte sie sich mehr Sensibilität gewünscht, sagte Kivran. So wäre ein religiöses Gedenken an einem neutralen Ort möglich gewesen. "Aber ich glaube nicht, dass das bewusst gemacht worden ist, man hat es gut gemeint." Der Migrationsbeirat sei bei der Planung nicht eingebunden gewesen.
Ein 18-jähriger Amokläufer hatte am vergangenen Freitag in München neun Menschen getötet und sich selbst erschossen. Viele der Opfer waren minderjährig. dpa/AZ
Die Diskussion ist geschlossen.
Diese Trauerfeier läuft nun vor einem anderen Hintergrund ab: Der Amoklauf war die Tat eines rechtsextremen Rassisten und die Opfer wurden nicht zufällig, sondern nach ihrer Herkunft ausgewählt.
War wohl etwas überintegriert, der Junge . . .