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Ausstellung mit Theo Waigel-Karikaturen
25.04.2009

Im Zeichen der Augenbraue

Dieter Hanitzsch: Mehrkämpfer
Foto: Hanitzsch

Für die Karikaturisten war Theo Waigel eintreuer Wegbegleiter durchs Berufsleben, andere würden sagen: einwillkommenes Opfer. Jetzt haben sie ihm zum 70. Geburtstag ein besonderes Geschenk gemacht - und der Jubilar lacht mit. Von Till Hofmann

Von Till Hofmann, Roggenburg

Er war für diese kreative Spezies vor allem in den 90er-Jahren ein treuer Wegbegleiter durchs Berufsleben; andere würden sagen: ein willkommenes Opfer. Theo Waigel wurde gerne und regelmäßig von Deutschlands Karikaturisten mit ihren spitzen Zeichenfedern aufgespießt.

Sicher lag's am politischen Wirken und den Reibungsflächen, die der undankbare Job des Bundesfinanzministers mit sich brachte. Ebenso sicher ist aber auch, dass Waigels markantes Gesicht nur allzu gerne hergenommen wurde. In erster Line gebührt dieses Verdienst den Hauptdarstellern, die direkt über Waigels Augen sitzen: Die buschigen Brauen machen den weltläufigen und zugleich in seiner Heimat tief verwurzelten Schwaben unverkennbar.

Und so kam alles am Samstag, 25. April, im Kloster Roggenburg zusammen: Die renommierten Karikaturisten Ernst Maria Lang, Dieter Hanitzsch und Horst Haitzinger. Im Gepäck hatten sie mehr als 150 Werke, in denen Waigel häufig die zentrale Rolle spielt. Die Prämonstratenser als Gastgeber, die Waigel beim Aufbau des Klosters viel zu verdanken haben.

Gemeinsam mit der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung bastelten sie an einer Karikaturen-Ausstellung, die es bislang in dieser Größe über einen einzelnen Politiker in Deutschland noch nicht gegeben hat. Drei Tage nach seinem 70. Geburtstag zeigte sich der frühere CSU-Vorsitzende aus dem mittelschwäbischen Oberrohr angetan und geehrt von diesem Geschenk, das auch die Öffentlichkeit im Kloster Roggenburg (Haus für Kunst und Kultur) noch bis zum 29. November betrachten kann.

Dass Waigel mit einer gehörigen Portion Humor ausgestattet ist, bewies er bei der Eröffnung mit launigen Anekdoten und Erzählungen über seine Lieblingskarikaturen. Die Atmosphäre bei den Prämonstratenser-Patres gefalle ihm außerordentlich, bekundete der 70-Jährige: "Bei den Piusbrüdern hätte ich das nicht machen können."

Eigentlich habe er geglaubt, die neun Jahre als Bundesfinanzminister seien für ihn Hundejahre gewesen. Wenn er sich die Zeichnungen der Künstler aber ansehe, dann müsse er feststellen. "Es sind Hundejahre für das Volk gewesen, das unter mir gelitten hat." Etwa die alte Dame in einer Karikatur, der Waigel in die Tasche greift, um die letzten Groschen abzugreifen. Ob er sich nicht schäme, wird er gefragt. Der trockene Kommentar des obersten Kassenwarts der Republik: "Kann ich mir nicht leisten."

An die Karikaturisten gewandt, sagte er: "Ein bisschen Kinderverderber seid's ihr schon." Warum? Vor einigen Jahren schlug er mit seinem Sohn die Zeitung auf und erblickte zwei ängstliche Menschen, die auf der Flucht vor Räubern im Wald unterwegs waren. Und hinter den Bäumen lauerten sie bereits überall - die bösen Buben mit den dicken Augenbrauen. Waigels Sprössling deutete mit seinem Finger an verschiedene Stellen auf dem Zeitungsblatt und hat ihn immer wieder gefunden: "Papa! Papa! Papa!"

Anfangs noch als Ritter, Mönch oder Schäfer gezeichnet, der seine CSU-Herde geordnet führt, wechselten die Motive schon bald. Waigel war Gaukler, Betrüger oder ein als Eber verkleidetes Sparschwein, das von den Ressortkollegen nur das Beste will: Geld. In den Etats der Ministerien sollte gefälligst kräftig gespart werden.

Die finanzpolitischen Schlachten der Vergangenheit sind längst geschlagen. Das merkt der Jubilar auch, wenn er mal in München in den Franziskaner geht und den Satz mitbekommt: "Da schau, der Waigel, jetzt ka er nix mehr dafür."

Und manchmal macht sich der Unverwechselbare einen Spaß. Etwa in Südtirol bei einer Wanderung auf 2000 Metern Höhe. Ein Wandersmann musste es seinerzeit einfach wissen: "Sie sehen aus wie der Theo Waigel", sagt er. Der Ertappte zieht in diesem Augenblick wohl die Augenbrauen hoch und spielt den Erstaunten. "Mit dem Kerl werde ich laufend verwechselt. Ich will mit ihm aber nichts zu tun haben." Der Wandersmann nickt: "Das kann ich gut verstehen..."

Info:

Die Augenbraue. Theo Waigel im Blick großer Karikaturisten
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