Baby schwer misshandelt - Haftbefehl gegen Vater

Rohrbach (lb). Ein junger Vater ist am Freitag unter dem dringenden Verdacht in Untersuchungshaft genommen worden, sein Baby schwer misshandelt zu haben. Der schreiende drei Monate alte Säugling wurde von seiner Tante in der Wohnung des 30-Jährigen in Rohrbach nahe Pfaffenhofen a.d. Ilm mit einem Schädelbruch sowie Brüchen an Armen, Beinen und Rippen aufgefunden. Der Bub liegt in einer Münchner Kinderklinik. Er ist außer Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines Tötungsdeliktes gegen den Vater. Der 30-Jährige sagte aus, er könne sich nicht erklären, wie es zu den Verletzungen des Babys kam.

Der Vorfall spielte sich bereits am Montag ab, wurde aber nach umfangreichen Ermittlungen erst jetzt von der Kripo in Ingolstadt mitgeteilt. Demnach verabschiedete sich die 28 Jahre alte Mutter des Säuglings am Spätnachmittag zur Arbeit, einem Schnellimbissrestaurant in Ingolstadt. Der nicht mit der Frau verheiratete Vater sollte derweil auf den Buben aufpassen. Gegen 23 Uhr hörte die im selben Haus wohnende Schwester der 28-Jährigen den Säugling schreien. Als sie nachsah, fand sie das Baby auf einem Sofa liegend. Der Vater schlief dort fest. Sie nahm das Kind an sich, ohne dass der 30-Jährige dies bemerkte, obwohl sie ihn ihren Angaben zufolge laut anschrie.

Tags darauf ging die Mutter zum Arzt, der Verletzungen im Gesicht, einen Schädelbruch sowie ältere Brüche an Armen, Beinen und Rippen diagnostizierte. Der Säugling kam sofort in eine Münchner Kinderklinik, wo sich ein Ärzteteam um die schweren Verletzungen kümmert.

Bei der Vernehmung der Tante des Babys erhärtete sich der bereits zuvor aufgekommene Tatverdacht gegen den Vater. Am Donnerstagabend wurde der 30-Jährige festgenommen. Er sagte bei seiner Vernehmung durch die Kripo aus, es sei ihm unerklärlich, wie es zu den Verletzungen bei dem Baby kam. Die weiteren Ermittlungen sollen nun klären, ob die Mutter von den bereits länger zurückliegenden Misshandlungen des Säuglings wusste. Noch werde die 28-Jährige aber als Zeugin und nicht als Beschuldigte vernommen, teilte ein Polizeisprecher in Ingolstadt mit. Auch ihre Schwester gelte vorerst lediglich als Zeugin.

Ob bei der Tat Alkohol im Spiel war, lässt sich laut Polizei nicht mehr klären. Es werde aber untersucht, ob der derzeit arbeitslose 28- Jährige unter Drogeneinfluss stand. Die Staatsanwaltschaft in Ingolstadt ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes gegen den Mann. Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht in Neuburg a.d. Donau erließ am Freitagnachmittag Haftbefehl.