Bayerns SPD-Chef Stiegler zieht sich aus Politik zurück
Der bayerische SPD-Vorsitzende Ludwig Stiegler zieht sich nach mehr als einem Vierteljahrhundert aus dem Bundestag zurück. Der 64-Jährige erklärte am Samstag seinen Verzicht auf eine neue Kandidatur bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr.
Er habe nach mehr als 40 Jahren politischer Arbeit und mit 65 Jahren das Recht, das "Reich der Freiheit" in Anspruch zu nehmen, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Tageszeitung "Der Neue Tag" aus Weiden.
Auch den SPD-Landesvorsitz will Stiegler niederlegen. Nachfolger an der Spitze der Bayern-SPD soll sein bisheriger Stellvertreter Florian Pronold (35) werden. Im Bundestag ist Stiegler bereits seit 1980 dabei. Für kurze Zeit - zwischen Juli und Oktober 2002 - war er in Berlin auch Vorsitzender der SPD-Fraktion. Als "Mann der Attacke" habe er die SPD vor der damaligen Bundestagswahl in die Offensive gebracht, erinnerte sich Stiegler. Der Chef der Bayern-SPD gilt als Vertreter einer deutlichen Aussprache.
Der katholische Arbeitersohn ist bereits seit 1964 Mitglied der SPD. Zuvor war er Mitglied der Jungen Union. Zwischen 1999 und 2007 gehörte Stiegler dem Parteivorstand an. Mehrere Jahre saß er auch im Präsidium der Sozialdemokraten.
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