Münchner CSD findet wie geplant statt - Mahnwache für Opfer von Orlando
Nach dem Anschlag auf eine Disco in Orlando sind auch in der bayerischen schwul-lesbischen Szene die Sorgen groß. Trotzdem soll der Christopher-Street Day in München stattfinden.
Wie der BR berichtet wird der Münchner Christopher-Street Day (CSD) am 9. Juli wie geplant stattfinden. Es werden wieder etwa 10.000 Besucher zum CSD in München erwartet. Zwar herrsche noch eine richtige Schockstarre im Organisations-Team, sagt der Münchner Stadtrat Thomas Niederbühl (Rosa Liste) am Montag nach der Tat. Die Ereignisse von Orlando sollen sich auch auf die Planungen für den Münchner CSD auswirken werden.
Es sei jetzt wichtig, ein Signal zu geben, dass die schwul-lesbische Community sich auch vom schrecklichen Anschlag eines Einzeltäters nicht einschüchtern lasse, erklärte Niederbühl. In der Vergangenheit hatte es in München immer wieder homophobe Attacken am Rande des CSD gegeben. Erst im vergangenen Jahr wurde dem Sprecher der Grünen Jugend laut BR nach der Parade von einem Angreifer ins Gesicht geschlagen. Am Montag hatten sich rund 250 Menschen zu einer Mahnwache vor dem Konsulat der USA getroffen, um den Opfern von Orlando zu gedenken.
CSD in Augsburg entfällt, dafür große Party im Kesselhaus
In Augsburg entfällt dagegen der Christopher-Street Day dieses Jahr aus organisatorischen Gründen. Alternativ findet schon nächste Woche am 18. Juni im Augsburger Kesselhaus eine große schwul-lesbische Party statt, bei der bis zu 800 Gäste erwartet werden. Dem BR sagte Maximilian Neumann vom Organisationsteam: "Wir werden auf jeden Fall darauf achten, dass die Sicherheitskräfte genau schauen, wer da reinkommt und was die gegebenenfalls dabei haben."
Auch sollen die Menschen nicht unnötig beunruhigt werden. In Maximilian Neumanns Umfeld ist der Schock nach dem Anschlag groß, so denken einige seiner Bekannte über öffentliche Solidaritätsaktionen für die Opfer von Orlando nach. Dass sich der Anschlag offenbar gezielt gegen Schwule richtete, sei furchtbar, aber für ihn nicht im Vordergrund, erklärt Neumann dem BR: "Es sind einfach Menschen, die da ums Leben kommen. Ob das in Frankreich war oder in jetzt in Orlando."
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