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Gesundheit
24.07.2017

Medizin auf dem Land: Wenn die "Verah" den Doktor vertritt

Christa Wolf ist seit 2015 Verah. Hier untersucht sie eine ihrer Patientinnen.
Foto: Marcus Merk

Immer mehr Versorgungsassistentinnen fahren hinaus zu den Patienten und übernehmen Routineaufgaben, für die ihre Chefs, die Hausärzte, oftmals zu wenig Zeit haben.

In anderen Ländern gibt sie schon lange – in Australien heißen sie Nurse Practitioner, in Großbritannien Nurse Consultant, in den Niederlanden Nursing Specialist. Seit 2009 sind sie auch in Deutschland unterwegs – und hier heißen sie Verahs. Eine Verah unterstützt den Hausarzt beispielsweise bei Hausbesuchen. Denn dafür hat der Mediziner oftmals nur wenig Zeit. Viele Aufgaben beim Hausbesuch sind aber Routineaufgaben, die auch von einer erfahrenen medizinischen Fachkraft übernommen werden können. Und die genau weiß, wann es bei einem Patienten brenzliger wird und sie umgehend die Chefin oder den Chef rufen muss. Deshalb hat der Deutsche Hausärzteverband mittels einer Fortbildung die Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis, kurz Verah, ins Leben gerufen.

Wir haben einer Verah, die in der Hausarztpraxis von Maria Stich und Stefanie Berger in der Marktgemeinde Thierhaupten (circa 25 Kilometer nördlich von Augsburg) angestellt ist, über die Schulter geschaut. Und in ihrem Fall festgestellt, dass von dem Modell, das in vielen Teilen der Bevölkerung immer noch unbekannt ist, viele profitieren: die Patienten, die Hausärztin – und die Verah selbst.

Patienten schätzen ihre Verah

Christa Wolf mag ihre Patienten richtig gern. Das merkt man sofort, wenn man sie zusammen mit den zumeist älteren Menschen erlebt. Schon seit 1983 arbeitet sie als Arzthelferin. 2015 machte sie dann die Ausbildung zur Verah. „Ich wusste damals gar nicht so recht, worauf ich mich da einließ“, erzählt die 51-Jährige. Das sei schon eine Herausforderung für sie gewesen. Aber sie hat diesen Schritt nie bereut.

Heute steht der Besuch bei Kaspar Krabler in Münster, ein paar Kilometer von Thierhaupten entfernt, an. Christa Wolf kennt den 82-Jährigen schon, seitdem sie ein Kind war, sie ist in dieser Gegend aufgewachsen. Krabler freut sich sehr über den Besuch. „Da muss ich nicht wegen jedem kleinen Problem nach Thierhaupten fahren.“ Den Fahrdienst hätten dann oft ohnehin die Kinder zu übernehmen – aber die müssen ja untertags auch arbeiten. Insofern findet er es richtig gut, dass Christa Wolf aus der Praxis einfach zu ihm kommt.

Im ersten Moment erinnert ihr Dienst ein bisschen an eine Sozialstation, bei der Pflegekräfte von Patient zu Patient fahren. Aber das täuscht. „Mit Pflege haben wir ja nichts zu tun“, sagt sie. Bei Kaspar Krabler steht eine Zahn-OP in der kommenden Woche an. Das wäre ja an sich kein Problem. Aber der Senior bekommt seit einigen Jahren Marcumar, das sein Blut verdünnt. Damit soll vorsorglich verhindert werden, dass der Mann eines Tages beispielsweise eine Thrombose oder einen Hirnschlag bekommt.

Eine Zahn-OP wäre aber mit verdünntem Blut gefährlich. Also muss das Marcumar abgesetzt werden. In dieser Zeit müssen zur Sicherheit die Blutgerinnungswerte von Kaspar Krabler überwacht werden. Eigentlich eine ärztliche Tätigkeit. Die aber an eine Verah delegiert werden kann. Also sticht sie dem 82-Jährigen in den Finger, gewinnt einen Tropfen Blut und misst die Gerinnungswerte. Diese sind noch zu niedrig für eine OP. „Das müssen wir noch weiter im Auge behalten“, sagt Christa Wolf.

Und da sie schon da ist, misst sie zur Sicherheit noch den Blutzuckerwert, der sich als unauffällig erweist. Und der Blutdruck ist für einen über 80-Jährigen mit 130/80 auch unbedenklich.

„Mir macht es einfach Spaß, ich mag die alten Menschen“, erzählt Christa Wolf bei der Fahrt zur nächsten Patientin. „Viele warten schon auf mich, viele sind allein, wollen auch reden, haben schon eine Tasse Kaffee vorbereitet. Ich finde die Arbeit einfach schön.“ Sie kann eigenverantwortlich arbeiten. Und sie verdient auch inzwischen mehr als früher als Arzthelferin.

Verah-Modell: "Es entlastet uns Hausärzte"

In Unterbaar macht Christa Wolf halt, um eine 84-jährige Patientin zu besuchen. Auch dort misst sie Blutgerinnung, Blutzucker und Blutdruck. Alle Werte sind im Normbereich. „Dass Frau Wolf zu mir kommt, finde ich richtig gut“, berichtet die Seniorin. Sie muss keine Termine mehr in der Praxis in Thierhaupten ausmachen. Christa Wolf kommt sowieso alle vier Wochen, wenn nichts Außertourliches ansteht. Die Verah ruft kurz vorher an, ob die 84-Jährige auch wirklich daheim ist. Das ist alles.

Stefanie Berger, die mit Maria Stich die Hausarztpraxis in Thierhaupten betreibt, ist ebenfalls von dem Verah-Modell sehr angetan. „Es entlastet uns Hausärzte, vor allem bei den Hausbesuchen.“ Viele Aufgaben seien Routine, die man guten Gewissens an eine Verah übertragen könne. Und stellen sich bei Hausbesuchen schwierigere Fragestellungen heraus, wird sofort per Smartphone Kontakt hergestellt.

Die Verah kann eine Wunde fotografieren und an die Chefin schicken. Diese beurteilt dann, welcher Verband nötig ist – oder ob sie gar selbst persönlich zum Patienten fahren muss. Doch das kommt gar nicht so oft vor. Die meisten ihrer im Schnitt 20 bis 25 Patienten pro Monat kann Christa Wolf guten Gewissens selbst versorgen. Und die freuen sich schon auf ihren Besuch. Kürzlich gab es dabei mal Mohnkuchen, ein anderes Mal Leberkäs. Das Modell Verah scheint bei den Patienten offenkundig zu gefallen.

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