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Holocaust
07.11.2019

Was tun gegen Störer in der KZ-Gedenkstätte?

Für die meisten Menschen ist der Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau ein zutiefst beklemmendes Erlebnis. Doch immer wieder gibt es auch Störer, die grölend über das Areal marschieren oder gar den Holocaust leugnen.
Foto: Peter Kneffel, dpa

Erstmals tagen die wichtigsten Holocaust-Forscher in München. Dabei geht es auch um NS-Erinnerungsorte. Manche Besucher sieht man dort gar nicht gerne.

Seit über 30 Jahren treffen sich Holocaust-Wissenschaftler aus aller Welt, um neue Forschungsergebnisse und -trends zu diskutieren. Bisher geschah dies immer in den USA. Erstmals findet nun der Fachkongress jenseits des Atlantiks statt, ausgerechnet in München, der ehemaligen „Hauptstadt der NS-Bewegung“. Mit mehr als 200 Referenten ist die noch bis diesen Donnerstag dauernde Tagung nach Angaben der Veranstalter der größte Kongress zum Thema Holocaust, der bisher in Europa stattgefunden hat.

Vor dem Hintergrund der jüngsten antisemitischen Übergriffe und Wahlerfolge rechtsgerichteter Parteien erhalte der Kongress eine beklemmende politische Aktualität, heißt es von einem der Veranstalter, dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ). Eines der Kongressthemen, das damit in engem Zusammenhang steht, sind Nazi-Schmierereien und Störaktionen in Konzentrationslagern. Die Gedenkorte für die Opfer des Nationalsozialismus werden inzwischen als Bühne genutzt – auch von Rechtsextremen.

So besuchte beispielsweise der Internetaktivist Nikolai Nerling aus Berlin Anfang des Jahres das ehemalige KZ in Dachau und soll dort Zweifel am Holocaust geäußert haben. Nerling und ein Begleiter wurden Presseberichten zufolge von Mitarbeitern erkannt. Als sie angesprochen wurden, soll Nerling dem Vernehmen nach begonnen haben, eine Mitarbeiterin anzupöbeln. Auf der Facebook-Seite eines Fördervereins der Gedenkstätte wird die Szene geschildert. Jugendlichen soll Nerling, der unter anderem einen eigenen Youtube-Kanal betreibt, gesagt haben, dass ihnen Lügen erzählt würden.

Schüler spielten antisemitische Lieder ab

Im Oktober kam es zu einem anderen Vorfall, nachdem eine Schulklasse das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald besucht hatte. Auf der Rückfahrt spielten drei 14-jährige Schüler mit ihren Handys antisemitische Lieder ab und grölten dabei lauthals mit. Für Aufsehen sorgte vor einiger Zeit auch das Verhalten einer Gruppe in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Brandenburg. Der Besuch erfolgte damals auf Initiative der AfD. Im Juli vergangenen Jahres sollen mehrere Mitglieder der Gruppe die Nazi-Verbrechen relativiert und verharmlost, die Echtheit der Gaskammern angezweifelt und Mitarbeitern Manipulation vorgeworfen haben.

Axel Drecoll, früher fachlicher Leiter der Dokumentation am Obersalzberg in Berchtesgaden und inzwischen Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und damit auch Leiter der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, ist einer der Referenten des Kongresses. Er sieht solche Ereignisse mit Besorgnis. Zwar seien Störfälle wie diese unter Besuchern nach wie vor die Ausnahme, sagt Drecoll. Aber sie seien bedrohlich und müssten ernst genommen werden. Denn gefühlt sinke die Hemmschwelle. Zwar sei nationalsozialistisches Gedankengut nicht gesellschaftsfähig, aber die sprachlichen Formen von Diskriminierung und der Diffamierung von Minderheiten würden bis in den parlamentarischen Raum hin um sich greifen.

Wie kann man Erinnerungsstätten vor solchen Aktionen schützen? Drecoll sagt: „Das ist nicht ganz einfach, aber es gibt juristische Mittel. Denn jede Art der Holocaust-Leugnung ist eine Straftat.“ Es sei allerdings schwierig, Menschen mit einem abgeschlossenen rechtsextremen Weltbild argumentativ beizukommen. Holocaust-Leugner habe es allerdings schon immer gegeben.

An einem anderen Nazi-Täterort, dem Obersalzberg, ist es bisher gelungen, solches Publikum weitgehend fernzuhalten. „Ein probates Mittel war, durch das Dokumentationszentrum den NS-Terror historisch-seriös darzustellen.“ Dadurch würden Rechtsextreme diese Plätze tendenziell meiden.

In Osteuropa versucht man KZ-Touristen anzulocken 

Probleme anderer Art mit der Erinnerungskultur gibt es in Osteuropa. Dort werden manche Konzentrationslager fast nach Disney-Gesichtspunkten umgestaltet, um mehr Touristen anzulocken. Oder: Im Gebiet der zerstörten Wolfsschanze in Polen, dem ehemaligen Lagezentrum der Wehrmacht, werden für Interessierte Panzerfahrten angeboten. Drecoll zufolge ist es in diesem Zusammenhang wichtig, diese Orte nicht zu trivialisieren.

Hierzulande sieht er diese Gefahr nicht: „Die allermeisten Besucher gehen mit mehr Fragezeichen raus als sie gekommen sind.“ In aller Welt stellen die Wissenschaftler anhand der Besucherzahlen in den Erinnerungsstätten übrigens fest, dass das Interesse an der NS-Zeit zunimmt. Wichtig ist es laut Drecoll, zur Vermittlung der Inhalte ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.

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