Heimatort setzt Brunner ein Denkmal
Genau ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod von Dominik Brunner haben im niederbayerischen Ergoldsbach und am Tatort in München-Solln Menschen an das Verbrechen erinnert.
Genau ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod von Dominik Brunner haben im niederbayerischen Ergoldsbach und am Tatort in München-Solln Menschen an das Verbrechen erinnert. Nur wenige Tage nach dem harten Urteil gegen die jugendlichen Mörder Brunners sagte Pfarrer Christian Wendebourg bei einer Andacht am S-Bahnhof in Solln: "Dominik Brunner wollte kein Held sein."
Jeder fürchte sich davor, einmal so ein Held sein zu müssen. Es gelte nun, die Erinnerung an Brunner wachzuhalten und wachsam zu sein. "Damit keiner von uns mehr Held sein muss"._Brunner war am 12. September 2009 an dem S-Bahnhof zusammengeschlagen und getreten worden, nachdem er Schüler beschützen wollte. Er war an den Folgen des brutalen Angriffs gestorben.
In Brunners Heimatgemeinde enthüllte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine rund zwei Meter große Bronze-Skulptur._"Am Jahrestag des Todes von Dominik Brunner haben wir nicht vergessen, was er für andere, die er nicht kannte, getan hat", sagte Herrmann. Der Name Brunner sei zu einem Synonym für Zivilcourage geworden, Brunner selbst sei ein leuchtendes Beispiel. Der erste Todestag Brunners sei deshalb auch ein "Tag der Mahnung", sagte Herrmann.
"Wir wollten, dass Dominiks Name und die Werte, die er verkörpert und vertreten hat und für die er letztlich auch gestorben ist, nicht verloren gehen", sagte der Vorstand der Dominik-Brunner-Stiftung, Alois Meier, bei der Enthüllung der Statue.
Das Ergoldsbacher "Denkmal für Zivilcourage" des Bildhauers Stefan Rottmeier steht vor dem Neubau einer Kinderkrippe und eines Schülerhortes - dem "Dominik-Brunner-Haus". Ein Mann steht schützend vor einem Kind und hält abwehrend die rechte Hand hoch. Das Kunstwerk ist nicht als Porträt Brunners gedacht. Der Helfer wird anonym dargestellt und soll symbolisieren, dass alle zu Zivilcourage aufgerufen sind. Der Gemeinderat von Ergoldsbach hatte das Kunstwerk in Auftrag gegeben.
In München-Solln wurde nur wenig später während einer Andacht am Tatort ein Kreuz aufgestellt. Dort war Brunner vor einem Jahr zusammengeschlagen und getreten worden. Er hatte eine Gruppe Schüler vor zwei Jugendlichen beschützen wollen. Der Haupttäter Markus S. (19) wurde am vergangenen Montag in München zu neun Jahren und zehn Monaten Jugendstrafe wegen Mordes verurteilt. Der zweite Täter Sebastian L. (18) bekam sieben Jahre wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge. Die Verteidigung hat gegen das Urteil Rechtsmittel eingelegt. dpa
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