München gedenkt zwei Jahre nach Amoklauf der Opfer
Vor zwei Jahren erschütterte der Amoklauf am Münchner OEZ Deutschland. Bei der Gedenkfeier betont OB Dieter Reiter den rechtsextremen Hintergrund der Tat.
Zwei Jahre nach dem Münchner Amoklauf am Olympiaeinkaufszentrum hat die Stadt auf einer Gedenkfeier der Opfer gedacht. "München ist nach wie vor ins Herz getroffen", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Sonntag. Es habe sich um einen gezielten Anschlag auf das bunte, vielfältige und tolerante München gehandelt.
Am 22. Juli 2016 hatte der 18-jährige Schüler David S. acht Jugendliche und eine 45 Jahre alte Mutter ermordet, bevor er sich selbst das Leben nahm. Für Stunden stockte der ganzen Stadt der Atem.
Reiter betonte am Sonntag den rechtsextremen Hintergrund der Tat, der "fast ausschließlich Menschen mit Migrationshintergrund zum Opfer gefallen" waren. Er ordnete den Amoklauf in die Reihe rassistisch motivierter Verbrechen ein, die es in München in der Vergangenheit gab.
Gutachten bescheinigt Münchner Amoklauf keinen rechtsextremistischen Hintergrund
Laut einem Gutachten des Landeskriminalamts (LKA) hatte er hingegen kein rechtsextremistisches Motiv. Das Gutachten besage, "dass die Tat nicht als rechtsextrem zu bewerten ist, sondern sich als Amoklauf darstellt", hatte ein LKA-Sprecher vor einigen Wochen gesagt. Das Bundesamt für Justiz (BfJ) hat den Amoklauf hingegen als extremistische Tat eingestuft.
Seit dem Olympia-Attentat von 1972 und dem Oktoberfest-Attentat von 1980 sei die Stadt nicht mehr so sehr von Hass und Gewalt heimgesucht worden, sagte Münchens Oberbürgermeister. Der mörderische Hass dürfe nie über die Menschlichkeit triumphieren. (dpa/lby)
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