Südring München: Der Traum vom kurzen Weg nach Salzburg

Unter Flüssen und Siedlungen sollen Tunnel verlaufen

Eine Machbarkeitsstudie soll nach Aussage von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann klären, ob sich nicht doch eine realisierbare Trasse finden lässt. Die Idee: Lange Tunnel unter Wohngebieten und Flüssen könnten das Projekt für Mensch und Natur verträglich gestalten. Angesichts der enormen Zuwachsraten des Verkehrsaufkommens, die im Großraum München noch höher liegen als in anderen Landesteilen, sehe er es als Verpflichtung, so Herrmann, "dass wir uns frühzeitig mit Machbarkeit und Nutzen der Schließung des Autobahnrings auseinandersetzen".

Ein derart schwieriges Projekt habe "eine Vorlaufzeit von vielen Jahren" und erfordere "voraussichtlich außergewöhnlich hohe Kosten". Deshalb müsse man "vorausschauend schon jetzt tätig werden", betonte Herrmann. Er beteuerte, dass das Projekt "ergebnisoffen" untersucht werde, und machte zugleich klar: "Eine kurzfristige Realisierung kann von niemandem erwartet werden."

Teure Studie braucht eineinhalb Jahre Zeit

Allein die 500 000 Euro teure Studie, die zur Hälfte von Bund und Freistaat finanziert wird, werde etwa eineinhalb Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Die Experten suchen großräumig nach möglichen Trassenführungen. Untersucht wird ein Gebiet, das sich vom Münchner Südwesten bis hinter Gauting, Baierbrunn und Oberhaching erstreckt.

Die kürzestmögliche Variante ist 13 Kilometer lang. Sie würde großteils auf Münchner Stadtgebiet verlaufen, die längste ist 35 Kilometer lang und würde weit südlich gebaut.

Klar ist laut Herrmann, dass der Entlastungseffekt des Südrings umso größer ist, je näher er an München liegt. Klar ist aber auch, dass die Autobahn umso mehr kostet, je länger die Tunnel sind. Schon vor Jahren ging man bei einer möglichen Länge von 22 Kilometern von einer Milliarde Euro Baukosten aus. Das ergibt 45 Millionen Euro pro Kilometer. Eine "normale" oberirdische Autobahn koste dagegen nur etwa acht Millionen Euro pro Kilometer.