Umgehung Thannhausen: Bilanz positiv
Entlastung der Anwohner und keine Einbußen für die Geschäftswelt. Eine erste Bilanz der Ortsumgehung Thannhausen fällt weitestgehend positiv aus. Einziger Knackpunkt ist die Einmündung in die Umgehungsstraße auf der Höhe von St. Maria.
Von unserer Mitarbeiterin Daniela Ehmann, Thannhausen
Nach persönlichen Beobachtungen werde die Umgehungsstraße sehr stark genutzt, so Thannhausens Bürgermeister Johannes Schropp. Die Innenstadt Thannhausens werde so weniger befahren. "Die Staus sind Vergangenheit", erklärt er. Und: Wenn er mittags aus dem Rathaus komme, habe er das Gefühl, dass weniger Verkehr ist. Positive Rückmeldungen bekomme er auch von den Bürgern. "Ich habe von Anwohnern gehört, dass sie erheblich weniger Verkehrslärm haben." Negative Rückmeldungen habe er dagegen nicht bekommen.
Probleme an Einmündung
Einziges Problem ist die Einmündung in die Umgehungsstraße auf der Höhe von St. Maria westlich von Thannhausen. Wer von Krumbach kommt, muss nach links in die neue B 300 einbiegen. Verkehrsteilnehmer aus Richtung Thannhausen, beziehungsweise auf der alten B 300 haben Vorfahrt. Für Ortsfremde ist das offenbar nicht immer leicht zu erkennen. Auch in vielen Navigationssystemen sei die neue Straße noch nicht enthalten. Ist eine bauliche Veränderung an dieser Stelle möglich? Die Stadt Thannhausen könne hier immer nur Bittsteller sein, Bauherr sei das Straßenbauamt, erklärt Bürgermeister Johannes Schropp auf Anfrage unserer Zeitung.
Wirtschaftskreis zufrieden
Positives in Sachen neue Umgehung meldet auch der Wirtschaftskreis Thannhausen. Vorstandsmitglied Gerhard Joas betonte gegenüber unserer Zeitung, dass es jetzt in Thannhausen mehr Parkmöglichkeiten gebe. Die Stadt sei so attraktiver geworden. Die Rückmeldungen von Anwohnern und Kunden sind durchweg positiv, so Joas.
"Die Umgehung wird sehr gut angenommen", berichtet auch Manfred Göttner, Fraktionsvorsitzender der CSU in Thannhausen. Die Straße sei ohne Frage eine Entlastung für Thannhausen. Gerade der Schwerlastverkehr sei Thannhausen durch den neuen Verlauf der B 300 weniger geworden. Vor allem die Anwohner, darunter beispielsweise auch das Kreisaltenheim, hätten Vorteile, weil der Lkw-Verkehr weg sei. Die Umgehung stoße in der Wirtschaft und in der Bevölkerung auf positive Resonanz, so Göttner. Die Geschäfte hätten keine Einbußen zu beklagen. Einziges Problem ist auch für ihn die Einmündung bei St. Maria. "Das Stück muss dringend kommen:" Nach Aussage des Straßenbauamts sei das für nächstes Jahr geplant.
Verkehr reduziert
Wenn man sich in der Stadt umhöre, werde die Umgehung von den Menschen als eine Entlastung wahrgenommen, so Georg Schuster, Fraktionsvorsitzender der Thannhauser SPD. Der Verkehr in Thannhausen sei weniger geworden.
Auch er bemängelt aber die Einfahrt in die Umgehung. "Langfristig macht das keinen Sinn." Die B 300 sollte seiner Meinung nach Vorfahrt haben. Viele bemerkten zu spät, dass es auf die Umgehung gehe.
Gerade in der Dunkelheit oder in der Dämmerung würden viele die Einmündung zu spät erkennen. So entsteht nach wie vor Verkehr in Thannhausen, der vermieden werden könnte.
Karl Thiel, Fraktionschef der Freien Wähler war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Die Diskussion ist geschlossen.