Lesetipp: Warteliste statt Termin: Gibt es bei der Coronaimpfung Probleme?

Plus Nicht jeder, der sich gegen Corona impfen lassen will, kommt schnell dran. Denn die Nachfrage ist größer als gedacht. Und es gibt noch ein Problem, das die Vergabe von Terminen erschwert.

VonStephanie Sartor

Dass die Vereinbarung eines Impftermins zu so einem Stresstest werden würde, das hatte Franz K. nicht gedacht. Der 77-Jährige aus Friedberg heißt eigentlich anders, seine Geschichte will er lieber anonym erzählen. K. wollte sich eine Auffrischungsimpfung mit dem an die neuen Coronavarianten angepassten Präparat geben lassen. "Ich bin der allgemeinen Empfehlung gefolgt", erzählt K. Schließlich rate die Ständige Impfkommission (Stiko) Menschen über 60 Jahren zu einer erneuten Impfung. Bis K. die kriegt, könnte es aber dauern. Denn sein Hausarzt hat ihn nur auf eine Warteliste gesetzt – und die sei lang, einen konkreten Termin für die Impfung hat K. nicht. "Es könnte bis in den Dezember dauern", sagt er. "Das ist doch nicht der Sinn der Sache." Damals in den Impfzentren sei das wie am Fließband gegangen. "Und jetzt das. Ich bin echt gespannt, wann ich angerufen werde." 

Etwas ganz Ähnliches erzählt eine pharmazeutisch-technische Assistentin, die in einer Augsburger Apotheke arbeitet. "Zu uns kommen viele Menschen und fragen, ob sie sich bei uns impfen lassen könnten, weil sie beim Arzt keinen Termin kriegen." Das Problem aber sei, dass viele Apotheken auch nicht impfen, obwohl sie es unter bestimmten Auflagen dürfen. Der Aufwand sei einfach sehr groß, sagt die Apothekenmitarbeiterin – wo sie arbeite, würde auch nicht geimpft. In welchen Apotheken das möglich ist, dafür gibt es die Online-Datenbank Apoguide. Und die Recherche zeigt: In Augsburg bieten gerade einmal fünf Apotheken eine Coronaimpfung an, in Landsberg mit immerhin fast 30.000 Einwohnern ist nur eine einzige gelistet, in Donauwörth überhaupt keine. 

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