Eckiges eckt an: Münchner CSU will Mülleimer für Pizzakartons
Rundes Essen, eckige Schachtel: Warum Pizzakartons in München zum Streitfall wurden.
Im Fußball gibt es diesen kleinsten gemeinsamen Nenner, eine profane Wahrheit, verpackt in einem einzigen Satz: Das Runde muss ins Eckige. Punkt. Der Ball muss ins Tor. Darauf kommt es an. Also geht's raus und spielt's Fußball. Längst aber ist Rundes, das in Eckigem landet, nicht immer ein Grund für frenetischen Freudentaumel, ungestüme Umarmungen, Küsse auf Wangen Wildfremder. Und damit zur Pizza.
Der runde Teigfladen wird gemeinhin in eckigen Schachteln verpackt. Jedenfalls dann, wenn man ihn nicht beim Italiener vor Ort isst, ein Glas Lugana schlürft und sich ein bisschen fühlt wie Gott an der Adria. Die Pizza to go also landet in schnödem Karton, am Deckel bleibt der Käse hängen, sie wird kalt, ein Trauerspiel vergleichbar mit dem WM-Finale 1966, porca miseria. Und: Im Sommer türmen sich in Parks und Grünanlagen weggeworfene Schachteln. Absolut nicht bene.
CSU wünscht sich spezielle Pizzakarton-Mülleimer
In München hat sich die CSU deswegen spezielle Pizzakarton-Mülleimer an der Isar gewünscht, in die die störrischen Schachteln besser reinpassen sollen. Doch die Stadtverwaltung hält derlei Mülleimer für die Margherita nicht für nötig, wie die Münchner Abendzeitung berichtet. In Schwabing gebe es bereits einen solchen Abfall, der werde aber – trotz eines bildlichen Hinweises – nur wenig genutzt, heißt es. Weitere soll es deshalb erst einmal nicht geben. Bei der CSU ist man enttäuscht.
Im Fußball ist das halt einfacher. Wenn das Runde im Eckigen ist, dann ist alles tutto bene.
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Warum nicht 2 Euro Pfand auf den Karton und das Problem hat sich erledigt bzw. die Indenverkehrbringenden müßen sich darum kümmern?
Bei uns (*) in Japan gibt es seit langer Zeit Mülltonnen, öffentliche, nur sehr, sehr selten. Dort sind die Leute gewohnt ihren Müll, auch bei Wanderungen, wieder mitzunehmen. Das funktioniert meistens recht gut. Sollte man auch mal bei uns (*) einführen.
(*) Was das 'uns' bedeutet ist bei mir kontextabhängig.
Ich denke, die Japaner sind wesentlich disziplinierter als viele Deutsche. Wenn ich mir unseren Park nach dem Wochenende anschaue, verliere ich den Glauben daran, dass man den Menschen hier beibringen kann, die dreckigen Windeln mitzunehmen statt sie neben den Mülleimer zu werfen, wenn er voll ist. Und das ist kein Einzelfall.
Richtig - man muss halt die Leute richtig erziehen. Pflichten sind genauso wichtig wie Rechte. Fangen wir an.
Gibt es am Bodensee längst und wird offensichtlich gerne, gut und vorallem richtig genutzt. Man mag zunächst mal darüber schmunzeln wenn man sowas das erste Mal sieht, aber wenn man dann auch die 15, 20 Kartons da drin sieht, die sonst im Mülleimer daneben wären und diesen längst übervoll gemacht hätten, dann ist das garnicht so verkehrt.
Es ist natürlich von großem Vorteil sowas (nur) da aufzustellen wo es auch Sinn macht. Also da, wo vielleicht auch entsprechende Herkunftsquellen der Kartons in der Nähe sind bzw. die Produkte verzehrt werden. Mitten in der Fussgängerzone macht das weniger Sinn als in so manchem Park...
Hab ich am Hopfensee auch schon gesehen und es sieht so, als würden die Sammelboxen gut angenommen. Geht also auch ohne aufwändiges Pfandsystem.