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Wunsiedel
28.04.2023

Zehnjährige tot in Heim gefunden – Verdächtiger in Untersuchungshaft

An der Straßenecke zur Zufahrtsstraße zum Kinder- und Jugendhilfezentrum, in dem am Dienstag eine Zehnjährige tot aufgefunden wurde, steht ein Grablicht auf dem Boden.
Foto: Daniel Vogl, dpa

Wenige Wochen nach dem Mord an der zwölfjährigen Luise erschüttert wieder der Fall eines toten Mädchens die Republik. Nun wurde ein Verdächtiger in U-Haft genommen.

Das Kinder- und Jugendzentrum St. Josef liegt am Rand der verschlafenen 9000-Einwohner-Stadt Wunsiedel im Fichtelgebirge – zwischen einem Kinderspielplatz und der Polizeiinspektion. Anfang April war der Bereich auf einmal von rot-weißem Absperrband umzäunt. Überall standen Polizeiautos. In dem Heim mit 89 Betreuungsplätzen hat sich möglicherweise ein unfassbares Verbrechen zugetragen.

Das Opfer: ein zehnjähriges Mädchen. Es wurde laut Polizei und Staatsanwaltschaft bereits am Dienstagvormittag, 4. April, gegen 8.45 Uhr von einer Mitarbeiterin in einem Zimmer der Einrichtung entdeckt. Ein Notarzt habe nur noch den Tod des Kindes feststellen können. Aus ermittlungstaktischen Gründen haben die Fahnder den Fund einen guten Tag lang vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Zum einen, um in Ruhe möglichst viele Spuren sichern zu können, zum anderen, um die anderen in dem Heim untergebrachten Kinder zu schützen. Noch gibt es viel Ungewissheit, doch offenbar auch zwei Verdächtige.

Wunsiedel: Verdächtiger in U-Haft

Die Polizei teilte in Wunsiedel kurz nach dem Tod des Mädchens mitmit, dass ein elfjähriger Junge wohl zumindest an der Tat beteiligt war. Da der Junge nicht strafmündig sei, sei er präventiv in einer gesicherten Einrichtung untergebracht worden. Nun wurde ein weiterer Verdächtiger in Untersuchungshaft genommen. Es soll sich um einen 25 Jahre alten Deutschen handeln. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Video: dpa

Wunsiedel: Zehnjährige tot in Heim gefunden – Ermittler gehen nicht von Sexualdelikt aus

Eines war bei dem Fall schnell klar: Es handelt sich nicht um einen Suizid. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hof, Matthias Goers, sagte, die Obduktion des Leichnams des Mädchens deute auf eine Fremdeinwirkung hin. Das ist die gängige juristische Begrifflichkeit, wenn die Ermittler von einem Tötungsdelikt ausgehen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft heißt es, dass die Kriminalbeamten "Mutmaßungen hinsichtlich eines möglichen Sexualdeliktes derzeit nicht bestätigen" könnten. Deren Sprecher Matthias Goers stellte klar: "Wir gehen von keinem Sexualdelikt aus."

Die Polizei hat die 40-köpfige Sonderkommission „Park“ gegründet, um den Fall aufzuklären. Zu Details wie einem möglichen Tatmotiv oder Hintergründen machte Staatsanwalt Goers aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben und sagte nur: "Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen." Sie werden auch über die Ostertage fortgeführt. Am Donnerstag wurde zahlreiche Zeuginnen und Zeugen befragt. Die Spurensicherung war noch vor Ort.

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Nach Informationen aus Sicherheitskreisen stehen drei Jungen unter Verdacht, das Mädchen getötet zu haben. Demnach könnten sie in einer Einrichtung des Jugendschutzes untergebracht worden sein. Die Jungen sind elf, elf und 16 Jahre alt. Goers teilte mit, dass die Jungen als Kontaktpersonen geführt werden. Was genau darunter zu verstehen ist, erklärte er nicht.

Mädchen tot in Heim gefunden: Polizei ermittelt in alle Richtungen

Minderjährige, die ein anderes Kind umbringen? Damit werden schreckliche Erinnerungen wach an den Fall Luise aus Freudenberg. Das zwölfjährige Mädchen war vor wenigen Wochen von zwei Freundinnen auf dem Heimweg im Wald umgebracht worden. Die Tat hat bundesweites Entsetzen ausgelöst.

Gibt es nun den zweiten Kindermord innerhalb kurzer Zeit, dieses Mal in Bayern? Wunsiedels Zweiter Bürgermeister Manfred Söllner zeigte sich tief betroffen. Bei vielen Bürgern der Stadt habe das zu einem Schockerlebnis geführt, sagte der SPD-Politiker. „Wir können das gar nicht fassen.“ Man höre eigentlich immer nur Positives über die kirchliche Einrichtung, die es mindestens schon seit einem halben Jahrhundert in der oberfränkischen Kleinstadt gebe.

Beteiligung der drei Jungen: Es könnte auch ein Unfall gewesen sein

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte eine schnelle Aufklärung. „Wichtig ist, dass nun möglichst schnell geklärt wird, wer an der Tat beteiligt war und welche Hintergründe es dafür gab“, teilte Herrmann am Mittwoch mit. „Die Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung.“ Seine Gedanken seien bei den Hinterbliebenen, für die eine Welt zusammengebrochen sei. „Diese schreckliche Tat hat mich zutiefst bestürzt und lässt mich fassungslos zurück“, sagte Herrmann.

Doch ganz viele Fragen sind in diesem Fall noch offen. Unklar ist zum Beispiel, inwieweit eine Beteiligung der drei Jungen ursächlich für den Tod des Mädchens gewesen sein könnte. Dass sie in irgendeiner Form am Tod der Zehnjährigen beteiligt waren, scheint durch Indizien festzustehen. Es könnte sich aber womöglich auch um einen Unfall gehandelt haben. Die Bild-Zeitung berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise über Hinweise auf ein Sexualdelikt. „Es tun sich Abgründe auf“, sagte ein Ermittler der Zeitung.

Ministerin lobt Einrichtung für Aufarbeitung

Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) hat lobte die Kinderhilfe-Einrichtung für die Begleitung der anderen Kinder gelobt. Der Träger habe sofort reagiert und das Personal verstärkt, sagte sie am Donnerstag in Wunsiedel. Es werde "Hand in Hand" zum Wohl der Kinder gearbeitet.

Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen sei weiterhin in der Einrichtung. "Die Kinder brauchen Schutz in ihrer gewohnten Umgebung, damit sie mit ihren Betreuerinnen und Betreuern die Situation aufarbeiten können." Kinder, die derzeit noch auf einer Ferien-Aktivität seien, würden am Freitag zurückerwartet. Wie viele Kinder genau derzeit in Wunsiedel sind, sagte sie nicht.

Sie hoffe, dass es bald ein Ermittlungsergebnis gibt, damit wieder Normalität in der Einrichtung einkehren könne. "Es ist dramatisch, was sich hier ereignet hat." Die Einrichtung habe einen hervorragenden Ruf, ergänzte sie.

Ermittler konzentrieren sich auf das Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef

Die Ermittler konzentrierten sich allein auf die Einrichtung, sagte Goers von der Staatsanwaltschaft in Hof. Das bedeute, auf die Angestellten und die dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen. Im Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Wunsiedel sind nach eigenen Angaben in der Regel normalerweise rund 90 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene untergebracht. Die Facheinrichtung sei für junge Menschen und ihre Familien da, die Hilfe zur Erziehung benötigten, hieß es auf der Website des Hauses.

Für die Sonderkommission "Park" wurden einige Kräfte aus umliegenden Dienststellen in die oberfränkische Kreisstadt Wunsiedel im Fichtelgebirge zusammengezogen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Polizeiinspektion Wunsiedel liegt nur rund 30 Meter von der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung St. Josef entfernt. Das Mädchen hatte auf einen amtlichen Beschluss in Wunsiedel in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung St. Josef gelebt.

Andere Kinder werden laut Einrichtung in ihrer Trauer begleitet

Der Träger der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung, in der ein Mädchen getötet wurde, hat versichert, die anderen Kinder seien gut versorgt und würden in ihrer Trauer begleitet. "Sie haben vertraute Ansprechpartner, die zuhören, sie auffangen und begleiten können", teilte die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg am Samstag mit. "Die vielen Kolleginnen und Kollegen, die selbstverständlich Hilfe anbieten und mit im Einsatz sind, zeigen: Wir lassen niemanden allein. Dieser Zusammenhalt trägt und stärkt alle betroffenen Menschen und gibt ihnen Zuversicht."

Die Kinder dürften mit allen Fragen zu den Pädagoginnen und Pädagogen kommen, hieß es weiter. "In den Gruppen ist es ruhig und es werden viele Gespräche geführt. Das ist für die Kinder sehr wichtig, denn Verluste haben manche von ihnen schon erfahren müssen, und der Verlust einer Freundin ist zu bewältigen und von den Fachkräften zu begleiten."

Über die Osterfeiertage seien einige Kinder zu ihren Eltern gefahren. Die Wohngruppen seien deshalb nicht voll belegt. "Diese etwas kleineren Gruppeneinheiten fördern die Möglichkeit zum Gespräch. Psychologen, erfahrene Fachkräfte und das Krisenteam sind da, wenn sie gebraucht werden." (mit dpa, lvh)

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08.04.2023

Erschütternd und traurig der Tod des Mädchens. Jetzt aber "mutmaßliche" Täter bzw. "am Tod beteiligte" (11, 11 und 16) in der Presse zu veröffentlichen, obwohl noch gar nicht feststeht, dass dies ein Tötungsdelikt ist, ist für die Einrichtung, den darin untergebrachten Kindern und Jugendlichen, sowie den Angehörigen eine enorm große psychische Belastung und unerträglich.