Durchfahrt verboten - noch bis nächste Woche
Lauingen Wolfgang Grauke ärgert sich. Seit über sieben Monaten, so schreibt er in einer E-Mail an die Donau-Zeitung, könnten die Anwohner der Oberen Heidhofsiedlung nicht mehr auf kurzem Weg nach Lauingen fahren. Stattdessen müsste man über Feldwege, die dafür freigegeben sind, ausweichen. "Von der übermäßigen Verschmutzung der Fahrzeuge will ich gar nicht reden." Der Lauinger fragt sich, warum nicht ein Teilstück - von der Oberen Heidhofsiedlung bis zur Abzweigung in die Innenstadt - bevorzugt fertiggestellt wird. Und er scheibt: "Man fragt sich schon, ob die Baumaßnahmen noch in diesem Jahr fertiggestellt werden, bei dieser Planung!"
Der Leiter des Staatlichen Bauamtes Krumbach, Wilhelm Weira-ther, hat gute Nachrichten für Grauke und alle anderen, die diese Strecke regelmäßig nutzen: "Mitte nächster Woche wird die Straße wieder für den Verkehr freigegeben." Er versteht den Ärger der Anwohner. Zumal, weil sich auf der Baustelle tatsächlich mehrere Monate lang nichts rührte. Denn begonnen wurden die Arbeiten im Oktober des vergangenen Jahres. Doch über den Winter wurde die Strecke mit einer provisorischen Asphaltschicht überzogen. "Ab März gab es wieder eine Vollsperrung." Dann sollte eigentlich die Deckschicht aufgetragen werden.
Doch den Planern und den Bauarbeitern wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht. Weirather: "Die Wetterverhältnisse waren hundsmies." Deshalb konnte nichts vorangehen - sonst wären neue Straßenschäden schon vorprogrammiert gewesen, sagt der Leiter des Bauamtes.
Die gesamte Strecke von Lauingen bis zum Kreisel auf Gundremminger Flur ist übrigens in drei Bauabschnitte eingeteilt. Lediglich der erste - von Lauingen bis zur Heidhofsiedlung - wird jetzt fertig. Für den zweiten und den dritten Abschnitt fehlt schlichtweg das Geld. Katja Winkler ist Sprecherin des bayerischen Innenministeriums. Sie sagt, es sei ein "glücklichen Zufall", dass der erste Bauabschnitt realisiert werden konnte - und zwar mit einem Sonderprogramm. Es stünden einfach nicht genügend Mittel bereit, um alle anstehenden Aufgaben zu bewältigen, so Winkler.
Brief der Bürgermeister an das Innenministerium
Lauingens 2. Bürgermeister Helmuth Zengerle ist von solchen Aussagen nicht begeistert: "Dass wir nicht glücklich darüber sind, ist ganz klar." Bürgermeister Wolfgang Schenk habe sich zusammen mit seinen Kollegen vom Aschberg und aus Gundremmingen bereits vor Wochen in einem Brief an das Innenministerium gewandt. Darin forderten die Kommunalpolitiker, dass auch die nächsten beiden Bauabschnitte zügig realisiert werden sollen.
Der Leiter des Staatlichen Bauamtes Weirather ist optimistisch: "Vielleicht klappt's 2011." Schließlich gehöre diese Strecke "mit zu den schlechtesten Straßen, die wir im Landkreis Dillingen haben." Viele Unfälle hätten sich dort bereits ereignet. Und deshalb wird die Straße bei den Bauarbeiten auch begradigt und verbreitert.
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