Die Dankbarkeit ist ihr schönster Lohn
Das Kriseninterventionsteam des BRK kümmert sich um Hinterbliebene.
Dillingen Es ist ein ganz normaler Samstagnachmittag, als die Welt für irgendjemand irgendwo im Landkreis Dillingen zusammenbricht. Der Rettungsdienst wird zu einem häuslichen Unfall gerufen, bei dem sich herausstellt, dass der Familienvater tödlich verunglückt ist. Die Angehörigen stehen unter Schock.
In solchen Situationen greifen die BRK-Kriseninterventionsberater ein. Gut 35 Mal im Jahr werden die acht freiwilligen Helfer zu solchen Einsätzen gerufen – immer am Wochenende. Unter der Woche kümmert sich die Seelsorge um diese verantwortungsvolle Aufgabe. Rund 3400 ehrenamtliche Stunden absolvierten die Helfer im vergangenen Jahr, rechnet Annette Zoller, Leiterin der Kriseninterventionsgruppe, vor. Nicht immer sind Unfälle der Grund für den Einsatz. Bastian Beck sagt: „Wenn nach 50 Jahren Ehe der Partner morgens tot im Bett liegt, kann das seine Frau aus der Bahn werfen.“ Besonders schwer sei es, wenn sich die Hinterbliebenen Schuldvorwürfe machten. Vielleicht stand noch ein ungeklärter Streit oder ein böses Wort im Raum. „Schlimm ist es auch bei einem Suizid“, weiß Bianca Holler. In erster Linie sind die Helfer der Krisenintervention dann einfach nur da und hören zu – bieten eine Schulter, an der sich die Trauernden festhalten und in die sie hineinweinen können, erzählt Beck. Im Gegensatz zum Rettungsdienst, wo es darum geht, alles zu tun, um ein Leben zu erhalten, sei die Krisenintervention sehr passiv – es gebe nur wenig, was noch zu ändern sei. „Wir vermitteln zwischen Rettungsdienst, Polizei und Hinterbliebenen, und versuchen, das soziale Netz wieder aufzubauen“, beschreibt Daniela Franke-Zinoni, stellvertretende Leiterin der Kriseninterventionsgruppe ihre Arbeit. Daneben klärten die Helfer auch organisatorische Fragen, etwa zur Bestattung. Erst wenn sie die Betroffenen gut umsorgt und nicht allein gelassen wüsste, könne sie reinen Gewissens gehen, sagt Zoller. „Man muss ein gutes Gefühl haben, wenn man die Leute zurücklässt und die Tür hinter sich schließt“, sagt sie.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.