Mit der Dillinger Polizei auf Streife
Eine Nachtschicht mit den Dillinger Polizisten Atilla Süral und Willi Janta.
Schon kurz nach dem Ortsschild sind die Buben zu sehen. Zwei von ihnen rennen panisch davon, ein Dritter bleibt verängstigt stehen. In der Hand hält er eine Klopapierrolle, die er zuvor mit seinen Freunden über die Obermedlinger Hauptstraße zwischen zwei Leitpfosten gespannt hatte. Atilla Süral lässt die Scheibe seines Autos herunter und mustert den Knaben, dem es die Sprache verschlagen hat. „Was macht ihr da? Das muss doch nicht sein. Räumt es wieder weg – aber passt auf der Straße auf“, sagt der Polizeiobermeister mit ruhiger, aber bestimmender Stimme. Der Junge nickt, entschuldigt sich kleinlaut und räumt sofort alles auf. „Das sind einfache Einsätze“, sagt Süral lachend und lenkt das Fahrzeug um das Gebäude am Ortseingang herum. Auf der Rückseite stehen die zwei anderen Buben an einer Hauswand und blicken im Scheinwerferlicht des Polizeiautos stumm auf den Boden. „Macht’s keinen so ’nen Schmarrn, Jungs. Aufpassen!“, ruft der 25-jährige Polizist durch das offene Fenster. Sein Kollege Willi Janta, der vorne neben ihm sitzt, schmunzelt. „Kinder halt. Aber das ist noch harmlos.“ Es ist kurz nach 21 Uhr an diesem Dienstagabend. Seit knapp drei Stunden sind die beiden Polizisten der Inspektion Dillingen im Einsatz. Bis 6.30 Uhr am nächsten Morgen kümmern sie sich um alles, was in dieser Nacht anfällt. Süral und Janta sind im Streifendienst tätig. Fast alle Polizisten durchlaufen in ihrer Karriere diesen Schichtdienst.
24 Stunden, sieben Tage die Woche sind sie im Einsatz. Da kommt einiges zusammen, wie Wolfgang Trittner, der Dienstgruppenleiter in dieser Nacht ist, erzählt. „Im Streifendienst lernt man die Polizeiarbeit kennen. Das ist das Herzstück der Inspektion. Es ist sehr abwechslungsreich, aber auch sehr anspruchsvoll.“ Das sei unter anderem der „Vollkasko-Haltung“ der Bürger geschuldet. Die Erwartungen seien sehr hoch. Natürlich sollten die Bürger anrufen, „aber es wäre schön, wenn sie sich dann auch mal was sagen lassen würden“. Die Leute würden nicht mehr miteinander reden. „Aber genau das machen wir auch – und der Landkreis ist groß.“ Seit 1983 ist Trittner in Dillingen, seit 17 Jahren Dienstgruppenleiter. Er schickt die Kollegen zu den Einsatzorten, koordiniert und überwacht alles, was in seiner Schicht anfällt. „Ich habe heute noch Herzklopfen, wenn ich rausfahre. Man weiß nie, was einen erwartet.“
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