Dillingen will mit Demo ein Zeichen für Europa setzen
In der Kreisstadt findet am 2. Juni eine Kundgebung unter dem Motto "Für Demokratie in Europa" statt. Es spricht eine prominente Rednerin.
1300 Menschen haben Ende Januar in Dillingen gegen Rechtsextremismus demonstriert und ein Zeichen für Menschlichkeit gesetzt. Und in Lauingen trommelten im März rund 700 Bürger und Bürgerinnen bei einer Demo für Demokratie und Vielfalt. Vor der Europawahl (9. Juni) wird es nun am Sonntag, 2. Juni, um 11.45 Uhr eine weitere Kundgebung in Dillingen geben. "Für Demokratie in Europa!", so lautet das Motto. Dabei wird eine prominente Rednerin in Dillingen sprechen: Die Leiterin der Akademie für politische Bildung in Tutzing, Prof. Ursula Münch, hat ihr Kommen zugesagt.
Die Fäden bei der Organisation der Kundgebung laufen erneut bei Georg Schrenk und Landrats-Stellvertreter Joachim Hien (Grüne) zusammen. Er habe sich nach der ersten Demo ein wenig im Hintergrund halten wollen, sagt Schrenk, der Vorsitzende der Dillinger Unterstützergruppe Asyl/Migration. Er sei aber darum gebeten worden, die Leitung der Veranstaltung zu übernehmen. Schrenk und sein Team verfolgen mit der Kundgebung ein Ziel. "Wir wollen, dass die Leute zur Wahl gehen und demokratische Parteien wählen", sagt der Dillinger. Er meine damit Parteien, die sich für die Weiterentwicklung Europas einsetzen. Die Herausforderungen der Gegenwart seien nur gemeinsam zu bewältigen. Nationalstaaten allein könnten hier nichts ausrichten, ist sich Schrenk sicher. Ein Dexit, also ein Austritt Deutschlands aus der EU, würde der Exportnation Deutschland massiv schaden, sagt der Oberst im Ruhestand an die Adresse von Rechtspopulisten gewandt.
Viele Parteien und Institutionen unterstützen die Kundgebung
Die Kundgebung wird von einem breiten Bündnis aus Parteien und Institutionen getragen. Unter anderem von den Grünen, der CSU, den Freien Wählern und deren Nachwuchsorganisationen, der SPD, den Jungen Liberalen. Aber auch Regens Wagner, die Lebenshilfe, die Dillinger Franziskanerinnen, der Bund Naturschutz, der Kreisjugendring, die katholische und evangelische Pfarrei, der Dillinger Asylhelferkreis und der DGB unterstützen die Demo.
Beginn ist um 11.45 Uhr auf dem Ulrichsplatz bei der Studienkirche. Von dort gehen die Teilnehmenden durch die Kardinal-von-Waldburg-Straße und Königstraße und zum Basilika-Platz. Nach Grußworten von Landrat Markus Müller und Oberbürgermeister Frank Kunz spricht dort die Tutzinger Akademieleiterin Ursula Münch zum Thema "Problemlöser Europa: Warum es sich lohnt, auf die Europäische Union zu setzen". Die Professorin habe sich auf die Anfrage hin schnell bereit erklärt, die Europa-Kundgebung in Dillingen zu unterstützen, so Schrenk. Anschließend werden Sonja Negrillo, eine in Dillingen lebende Spanierin, sowie eine Erstwählerin oder ein Erstwähler und ein Vertreter der Lebenshilfe kurze Statements zur Europawahl abgeben.
Die Organisatoren hoffen auf 1000 Teilnehmende in Dillingen
Georg Schrenk hofft, dass 1000 Teilnehmende kommen. Und auch Joachim Hien wäre glücklich, wenn sich viele Menschen motivieren ließen, bei der Kundgebung dabei zu sein. "Unsere Demokratie ist in Gefahr, und der europäische Gedanke wird gegenwärtig von vielen angezweifelt", sagt der Grünen-Kreisrat und Dillinger Stadtrat. Da sei es wichtig, dem etwas entgegenzusetzen.
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