Acker in Flammen: So groß war die Gefahr für Druisheim
Am Ortsrand von Druisheim geraten eine Ballenpresse und ein Acker in Brand. Der Wind treibt Flammen und Rauch in Richtung Dorf. Vier Feuerwehren waren im Einsatz.
Durch den Brand einer landwirtschaftlichen Maschine auf einem Acker bei Druisheim ist am späten Dienstagnachmittag immenser Sachschaden entstanden. Es bestand aber auch eine gewisse Gefahr für das Dorf. Vier Feuerwehren waren im Einsatz, um Schlimmeres zu verhindern.
Nach Angaben der Polizei war ein 30-Jähriger, der aus dem Kreis Augsburg stammt, auf dem Getreideacker damit beschäftigt, Strohballen zu pressen. Dabei fing die Maschine kurz vor 17 Uhr Feuer. Ursache dafür dürfte nach ersten Erkenntnissen ein technischer Defekt sein. Die Flammen griffen auch auf das trockene Feld über, auf dem das Stroh lag. Die bereits gepressten Ballen auf der Fläche fingen ebenfalls Feuer. Der Brand breitete sich auf einer Fläche von über einem Hektar aus. Kritisch dabei: Der Acker grenzt direkt an Druisheim. Nur ein Feldweg trennt die Fläche von den Gärten der Wohnsiedlung an der Römerstraße.
Anwohnerin nässt Hecke mit Wasser aus Gartenschlauch ein
Die Freiwillige Feuerwehr aus Druisheim war schnell vor Ort und konnte rasch die Gefahr bannen, dass das Feuer auf die Gärten der Siedlung übergreift. Eine Anwohnerin hatte bereits damit begonnen, ihre Hecke mit Wasser aus dem Gartenschlauch einzunässen. Durch die Nähe zum Ort hatte die Feuerwehr dort über einen Hydranten ausreichend Löschwasser zur Verfügung.
Freilich hatte sich zwischenzeitlich das Feuer ausgebreitet. Kreisbrandmeister Volker Großmann (Mertingen) schildert: "Als wir ankamen, hat das Feld komplett gebrannt." Es rückten die Wehren aus Mertingen, Asbach-Bäumenheim und Nordendorf an. Auch Landwirte eilten zu Hilfe und pflügten den Acker um. Löschwasser kam auch aus dem Brunnen einer angrenzenden Baumschule. Dies sei sehr hilfreich gewesen, so Großmann, denn man habe reichlich Arbeit gehabt, die Flammen zu bekämpfen. Mithilfe eines Radladers, den ein im Ort angesiedeltes Abbruchunternehmen bereitstellte, habe man die Ballen zerpflücken und ablöschen können, die über den ganzen Acker verteilt waren.
Fast zeitgleich zum Feuer in Druisheim gerät eine Ballenpresse im Ries in Brand
Hätte das Feuer nicht so schnell eingedämmt werden können, hätte nach Ansicht des Kreisbrandmeisters durchaus eine Gefahr für das Dorf bestanden. Der Wind habe in Richtung Druisheim geblasen: "Das Dorf war schon verraucht." Auch sei das Feuer an manchen Stellen bereits über den Feldweg am Ortsrand gesprungen und das Gras habe zu glimmen angefangen.
An der Maschine entstand Totalschaden in Höhe von rund 200.000 Euro. Dem Landwirt gelang es, den Traktor rechtzeitig abzukuppeln. So blieb der Schlepper unversehrt.
Zeitgleich ein zweiter Ballenpressen-Brand im Donau-Ries-Kreis
Kurios: Praktisch zeitgleich zum Geschehen in Druisheim geriet auch im Ries eine Ballenpresse in Brand, und zwar auf einem Feld zwischen Megesheim und Haid. Dort hatte der Betroffene Glück, denn er konnte mit einem Feuerlöscher die Flammen kleinhalten. Zufällig war ein weiterer Landwirt mit einem mit Wasser beladenen Fasswagen in der Nähe. Damit konnten die Löscharbeiten sofort beginnen.
Warum brennen immer wieder Maschinen bei der Ernte?
Brände von Maschinen bei der Ernte sind in der Region keine Seltenheit. Meist sind es Ballenpressen, Häcksler oder Mähdrescher, die Feuer fangen. Kreisbrandrat Rudolf Mieling sieht dafür mehrere Ursachen. Zum einen sei es ein Problem, dass sich die landwirtschaftlichen Maschinen in dieser Zeit im Dauereinsatz befänden, zum Teil rund um die Uhr. Da könnten sich Lager stark erhitzen und den Staub entzünden, der sich überall ablege. Wenn die Außen- und die Betriebstemperatur hoch seien, werde die Zündtemperatur schnell erreicht. Es könnten auch Fremdkörper, wie zum Beispiel Steine, in die Maschinen gelangen und Funken verursachen. Auch dann könne es leicht brennen.
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