Aus der Politik in die Wirtschaft
Tapfheim/Gundelfingen 31 Jahre lang war er hauptberuflich in der Politik tätig, war einer, der Visionen hatte, der alles andere als stromlinienförmig durchs Leben ging: Dr. Johannes Strasser, der am heutigen Freitag seinen 65. Geburtstag feiern kann und seit 1998 in Gundelfingen eine zweite Heimat gefunden hat.
Einst war er (1972) mit 27 Jahre der jüngste hauptberufliche Bürgermeister Bayerns, und es gelang ihm durch sein Tun, seiner Heimatgemeinde Tapfheim einen festen Platz auf der Donau-Achse zu verschaffen (Bestätigung 1978 und 1984).
Einzug ins Maximilianeum
1986 erfolgte die Wahl zum Abgeordneten des Bayerischen Landtags, dem er 17 Jahre angehörte. Er war dort zuletzt stellvertretender Vorsitzender des wichtigen Haushaltsausschusses.
Der Sozialdemokrat wirkte von 1984 bis 1994 als Kreisvorsitzender der SPD Donau-Ries. Forderte damals ob seiner Kreativität und seiner Ideenreichtums den politischen Gegner. Strasser war auch ein großer Förderer der Vereine, stand acht Jahre an der Spitze des Turnverbandes Schwaben. 1998 wurde sein Engagement mit dem bayerischen Verdienstorden gewürdigt.
Als er 2003 nicht mehr ins Maximilianeum einzog, "war das ein harter Schlag". Doch steckte Strasser nicht den Kopf in den Sand, sondern gründete ein eigenes Wirtschaftsunternehmen: eine Beraterfirma mit dem Namen "Consult Office Center. Unabhängig davon belegte er Seminare an der Uni Augsburg, wo er 2006 zum "Dr. phil." promovierte. Das Thema der Dissertation: "Schwachstellen der Politik". Dort und an der Bundeswehr-Universität München hat er einen Lehrauftrag.
Strasser wirbt für erneuerbare Energien. Ein Bereich, in dem er schon 1998 aktiv war. Sein damaliger Antrag im Landtag: "Lärmschutzwälle mit Photovoltaik".
Aufsichtsratsvorsitzender
Seit 2007 ist der Nordschwabe Aufsichtsratvorsitzender bei der Gehrlicher Solar AG, einem Unternehmen mit einer Bilanzsumme von über 300 Millionen Euro und 240 Mitarbeiter/innen (Hauptsitz in Dornach). Johannes Strasser im Gespräch mit unserer Redaktion: "In der Regel bin ich zwei Tage in der Woche in München. Bei dieser Firmengröße ist der Aufsichtsrat fast ein hauptberuflicher Job mit enormer Verantwortung." Insgesamt sei das Leben nach der Politik mindestens so spannend wie einst das Leben mit der Politik... Paul Soldner
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