Die Akten zum Thema Migration türmen sich im Landratsamt Donau-Ries
Plus Die Ausländerbehörde des Landkreises Donau-Ries ächzt unter der Arbeitslast. Das Landratsamt will helfen, stößt aber in zahlreichen Bereichen an seine Grenzen.
Von neuem durchleben Mutter und Sohn jetzt eine Tragödie. Diesmal am Tresen der Ausländerbehörde in der Donauwörther Pflegstraße. Es mag gegen das bis dahin Erlebte klein erscheinen, aber dramatisch wird es auch hier, nachdem die beiden die Flucht aus dem ukrainischen Charkiw endlich geschafft haben: Die Katze muss ins Tierheim nach Hamlar. In der Notunterkunft ist sie nicht gestattet. Statt zehn Minuten dauert der "Vorgang", wie es auf Amtsdeutsch heißt, nun schon eine halbe Stunde, Tränen fließen. 45 Ukrainerinnen und Ukrainer sind soeben mit dem Bus aus dem Augsburger Ankerzentrum angekommen - zur Registrierung, zur Weiterverteilung in eine der raren Notunterkünfte im Landkreis Donau-Ries. Die Fluchtbewegung aus dem Kriegsgebiet ist nur eine Facette dessen, was das Landratsamt stemmen muss in Sachen Migration. Johann Stark, der Leiter der hiesigen Ausländerbehörde, befürchtet, dass das System irgendwann kollabieren könnte, sollten die Ämter nicht bald entlastet werden.
"Man sieht es den Menschen an, was sie erlebt haben", sagt Michael Dinkelmeier, einer der Mitarbeiter der Ausländerbehörde, bei dem sich - wie bei allen anderen Kolleginnen und Kollegen auch in der Abteilung Asyl/ Migration - die Akten inzwischen türmen. In der Tat sehen die Eltern und Kinder, die Alten und die Jungen, mitgenommen, kraftlos aus. Suchende Blicke in den Gesichtern, große Ikea-Beutel auf dem Boden, darüber Decken, die Kinder klammern sich an Stofftiere und an Mama oder Papa. Die werden der Reihenfolge auf einer Liste nach aufgerufen, sie gehen an die Tresen, sämtlich in freundlichem Buche-Dekor gehalten, Mitarbeiter und Dolmetscherinnen warten bereits.
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