Der Trend geht zum Zweitjob
Immer mehr Erwerbstätige im Landkreis Aichach-Friedberg haben einen Minijob. Vollbeschäftigung im April
Aichach-Friedberg Der allgemeine Wirtschaftsaufschwung, aber auch das Konjunkturpaket II und die Ansiedlung von Amazon in Graben im südlichen Landkreis Augsburg. All das sind für Gottfried Denkel, Leiter des Jobcenters Wittelsbacher Land, Hauptgründe für die glänzenden Arbeitsmarktzahlen im Landkreis. Die Arbeitslosenquote fiel von 3,4 Prozent im Vormonat März auf 2,9 Prozent im April. Dagegen nimmt auch im Landkreis die Zahl der Minijobber zu.
Rund 11400 Menschen gingen im September 2010 – zum Zeitpunkt der letzten Erhebung – einer geringfügigen Beschäftigung, auch 400-Euro-Job genannt, nach. Im Vergleich zum Jahr davor war das eine Steigerung von 2,6 Prozent. Dieser Anstieg ist laut Denkel zwar nicht dramatisch, aber es sei eine Tendenz zu erkennen. Nach neuesten Statistiken der Bundesagentur für Arbeit ist in Deutschland mittlerweile jeder vierte Erwerbstätige ein Minijobber. Das trifft auch auf den Landkreis zu. Auffällig ist nach Denkels Angaben auch, dass immer mehr Bürger neben ihrer eigentlichen Tätigkeit zusätzlich einen Minijob annehmen. Im Wittelsbacher Land waren dies im September 2010 knapp 4300 Beschäftigte. Vor allem im Handel, in der Gastronomie, im Gesundheitswesen und in der Logistik werden 400-Euro-Jobs angeboten. Einige davon gebe es mittlerweile aber auch im verarbeitenden Gewerbe, etwa in Metallbetrieben, erklärt Denkel. Arbeitgeber schätzten die „flexible Einsetzbarkeit“ der Minijobber. Denkel sieht die Zunahme dieser Arbeitsverhältnisse zwiespältig. Zum einen stellten sie eine gute Möglichkeit für Hartz-IV-Empfänger dar, auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Zum anderen bestehe in vielen Branchen die Gefahr, dass Vollzeitarbeitsplätze durch Minijobs ersetzt werden. Das wirke sich auf Dauer auch auf Kranken- und Rentenkassen aus, in die weniger Geld eingezahlt werde.
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