Mehr Piazza-Atmosphäre am Friedberger Marienplatz
Der Gambrinus-Keller möchte seine Freiluftgastronomie ausweiten – auch, um die Altstadt zu beleben. Wie der Wirt und andere Gastronomen die Situation sehen.
Sonniger Sonntag, 15 Uhr, Friedberg, Marienplatz: Wer jetzt einen Tisch vor dem Eiscafé „Am Brunnen“ sucht, sucht womöglich vergeblich. Hier drängen sich die Gäste, sitzen auf dem Gehweg und den Stufen des Marienbrunnens. Piazza-Atmosphäre in Bayern. Für etwas mehr italienisches Lebensgefühl möchte Ahab Sabet „Andrea“ Massoud sorgen, der den Gambrinus-Keller an der anderen Ecke des Platzes betreibt. Unlängst hat er zum zweiten Mal einen Antrag an gestellt, die Freiluftgastronomie auszuweiten (wir berichteten).
„Abends ist hier tote Hose“
Einerseits wegen des Geschäfts, wie er einräumt. Beim durchschnittlichen Umsatz und der Verweildauer einer Pizzeria lohne sich der Betrieb von 24 Plätzen im Freien nicht, zumal sie vom Lokal aus nur umständlich zugänglich sind. Er hätte gerne 40 Plätze. Zum anderen wollen er etwas für die Belebung Friedbergs tun. „Man muss der Altstadt mehr Liebe geben“, findet er. „Der Marienplatz ist schön, aber abends ist tote Hose.“ Er sieht seine Heimat Italien als Vorbild. Massoud ist gebürtiger Ägypter, aber in Udine aufgewachsen. In Italien, schwärmt er, würden ganze Innenstadtbereiche für den Verkehr gesperrt, zumindest abends, und den Menschen Freiaum zum Bummeln zu gewähren.
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