Meringer Pfarrer erhielt Corona-Impfung: "Heute schäme ich mich dafür"
Plus Pfarrer Thomas Schwartz aus Mering wurde Anfang Januar im Caritas-Seniorenheim St. Agnes gegen Corona geimpft. Er habe das damals nicht als Privileg gesehen.
Mit seinen 57 Jahren gehört der Meringer Pfarrer Thomas Schwartz nicht zur ersten Gruppe in der Impf-Reihenfolge gegen das Coronavirus. Dennoch wurde Schwartz bereits Anfang Januar als einer der Ersten im Landkreis geimpft. Das gab der Pfarrer auf Nachfrage zu und erläuterte im Gespräch mit unserer Redaktion auch die Hintergründe.
Aktuell gibt es eine Diskussion um sogenannte Impfvordrängler. Unter anderem geriet der Augsburger Bischof Bertram Meier unter Druck. Auch mehrere Verwaltungsmitarbeiter der AWO Schwaben sollen sich im AWO-Heim in Friedberg impfen haben lassen, obwohl sie eigentlich noch gar nicht an der Reihe gewesen wären. Diese Diskussion lässt auch Thomas Schwartz nicht kalt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Muss ich bei einem geimpften Pfarrer mit 57 und einem nicht geimpften Vater mit 85 irgendetwas verstehen? Nächstenliebe hört dort auf, wo man seinen eigenen Vorteil hat. Man muss nicht Mitglied ín einer Organisation sein, dass Wasser predigt, aber Wein trinkt....
Der Artikel macht das Dilemma des Pfarrers sehr deutlich, in das er nachträglich, nach der knappen Impfstofflieferung, gekommen ist.
Mit den Erkenntnissen über die Entwicklung der Impfdiskussion von heute würde er anders handeln, das nehme ich ihm ab.
Anfang Januar gab es aber eher noch die Sorge, dass sich zu wenige impfen lassen, insbesondere im Pflegesektor. Da finde ich den Gedanken gut, als Pfarrer ein Beispiel zu geben, dass man vor dem Impfstoff keine Angst haben muss...
Klar ist natürlich auch, dass manche Leser eine vermeintliche Fehlentscheidung von katholischen Amtsträgern nur zu gerne für sich ausschlachten, so als wären Pfarrer nicht auch Menschen, die mal falsch handeln...
Die Aussagen von Pfarrer Schwarz wirkt auf mich jedenfalls ehrlich und glaubhaft. Schade nur, dass es dem Bischof in Bezug auf seine eigene Impfentscheidung nicht ansatzweise gelungen ist, so zu kommuizieren.
Bezeichnenderweise ist hier wieder die Caritas im Spiel. Diese scheint nach Gutdünken zu entscheiden. Nach der Prioritätenliste hätten dort nur Heimbewohner, Pfleger, Schwestern und Reinigungspersonal erscheinen dürfen. Die Caritas betrachtet ganz eindeutig den Impfstoff als ihr Eigentum und verteilt nach Gutsherrenart.
wer werfe hier den ersten Stein ?? wenn der Mann mehrmals die Woche zu den alten Leuten geht gehört er auch als einer der ersten geimpft !! das ist kein vordrängeln sondern Fürsorge für die alten Leute das er sich nicht ansteckt !! die Betreuer an der front müssen versorgt werden aber nicht der Bischof und sein besonders dicker erster Gehilfe
"Schwartz machte seine Impfung nicht publik: "Warum sollte ich mich in den Vordergrund drängen. Ich habe aber auch nicht gelogen, sondern jedem davon erzählt, der mich gefragt hat."
und
"Wenn ich mich als Pfarrer geweigert hätte, hätte ich doch die Impfskepsis verstärkt. Ich wollte auch ein Zeichen setzen und Hoffnung machen. Ich war richtig euphorisch."
Das widerspricht sich dann doch. Einerseits ein "Zeichen setzen" und andererseits "nicht in den Vordergrund drängen". Das beißt sich.
Die Scham empfindet Herr Schwartz zurecht. Es war Unrecht und auch er konnte das erkennen. Aber wie heißt es so schön:
»Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie!«, Jesus in Johannes 8:7. 7.
Diese Erkenntnis wünsche ich auch der katholischen Kirche im Umgang mit den "Sündern". Z.B. beim Ausschluss von Geschiedenen aus der Gemeinschaft oder bei den Entlassungen von Erzieherinnen.