Abbiegeverbot trifft auf viele Gegenstimmen
Neue Regelung an der Meringer Straße soll den Schleichverkehr entschärfen. Autofahrer müssen Umwege in Kauf nehmen
Friedberg Kissinger und Meringer wollen aus den verschiedensten Gründen nach Hochzoll-Süd. Einige wollen sich am Kuhsee erholen, manche wollen ihre Kinder vom Rudolf-Diesel-Gymnasium abholen. Der schnellste Weg wäre über die Zedlitzstraße beim Schwabhof, doch hier ist das Linksabbiegen von der Meringer Straße von Kissing kommend verboten. Nun soll jedoch auch in den darauf folgenden Straßen, der Alpsee- und Weißenseestraße, das Linksabbiegen von Kissing aus verboten werden.
Der Kissinger Architekt Hans Schröck sieht hier einen Verstoß gegen die bayerische Verfassung. Laut dieser habe jeder Bürger das Recht auf freien Zugang zu Seen und Wäldern. „Auch Bürger aus Kissing und Friedberg-West haben das Recht, den Kuhsee auf dem kürzesten Weg zu erreichen“, sagte er. Allerdings wäre er über eine Alternativlösung sehr erfreut. Laut ihm ist es schon lange überfällig, eine Linksabbiegespur in die Zedlitzstraße zu errichten, dann könne man auch die Zufahrt zu den anderen Straßen komplett sperren. Der Bürgermeister von Kissing, Manfred Wolf, sieht ebenfalls Probleme bei der Verkehrssituation. Er verstehe zwar, dass die Stadt Augsburg die Bürger aus Hochzoll-Süd vor zu starkem Verkehr schützen will, dennoch müsse man eine sinnvolle Alternative finden: „Die Brücke der Zedlitzstraße ist so gebaut, dass sie auch mehr Autos fassen kann. Ich verstehe nicht, warum der Verkehr nicht hier fließen soll.“ Wenn die Autos nur noch über die Friedberger Straße fahren, dann werde dieser Knotenpunkt laut ihm noch mehr strapaziert, als er ohnehin bereits ist.
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