
Der Dasinger Saxofonist Axel Kühn gewinnt einen Grammy

Plus Der Grammy für das beste Arrangement geht 2023 nach Dasing. Ein Meilenstein für Saxofonist Axel Kühn, der sich aus einem Grund besonders über den Preis freut.

"Es ist einfach eine große Ehre", sagt Axel Kühn am Telefon. Da ist es erst einige Stunden her, dass er einen der begehrtesten Preise des internationalen Show-Geschäfts abgeräumt hat: den Grammy. Damit reiht er sich ein in eine Reihe mit Stars wie Pop-Star Beyoncé oder Sänger Harry Styles, die den Preis 2023 ebenfalls mit nach Hause nahmen. Ausgezeichnet wurde Kühn für das Arrangement im Jazz-Stück "Scrapple from the Apple" aus dem Album "Bird Lives", das er mit der SWR Big Band aufgenommen hat. Besonders stolz ist er auch deswegen, weil es gar nicht so einfach war, das Werk einzuüben.
Denn die Aufnahmen fanden während der Corona-Zeit statt. Die insgesamt 16 Saxofonistinnen und Saxofonisten und zehn Streicherinnen und Streicher des Ensembles waren mit Glaswänden und gehörig Abstand voneinander getrennt. Außerdem musste Arrangeur John Beasley per Video aus Los Angeles zugeschaltet werden. Vier bis fünf Proben habe man gebraucht. "Wir haben sehr viel Arbeit in das Projekt gesteckt", erinnert sich der frischgebackene Grammy-Gewinner. Dabei sind die Saxofonistinnen und Saxofonisten nicht nur für die SWR Big Band unterwegs. Kühn zum Beispiel ist noch Professor für Saxofon Jazz, Rock und Pop und digitale Medien an der Musikhochschule Freiburg. Außerdem arbeitet er als Dozent an der Musikhochschule München und hat so ganz nebenbei noch seine eigene Band Very Kühn Quartett.
Für Dasinger Saxofonist Axel Kühn ist Sieg beim Grammy "Meilenstein"
Trotz eines vollen Terminkalenders verfolgte er die Grammy-Verleihung live im Internet mit seiner Frau. Arrangeur Beasley nahm den Preis in Los Angeles entgegen. Bei der Bekanntgabe war die Freude im Hause Kühn selbstverständlich groß. "Das ist schon ein Meilenstein für mich und ein echter Höhepunkt meiner Karriere." Die begann schon ganz früh. Bereits in der Schule spielte der heute 59-Jährige Saxofon. Es folgten Studium und ein Abschluss für Jazzsaxofon am Richard-Strauss-Konservatorium in München. Seit 2000 ist er festes Mitglied der SWR Big Band, mit der er für Konzerte und Tourneen in ganz Europa unterwegs ist.
Die Big Band hat sich bei "Scrapple from the Apple" an ein ganz besonderes Werk herangewagt. Dieses stammt nämlich ursprünglich von Jazz-Legende Charlie Parker und wurde von Beasley neu arrangiert. Gewissermaßen als Hommage an den 1955 gestorbenen Parker, der 2020 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. "Ich denke, dass dieser Aspekt einer der Gründe ist, wieso wir in diesem Jahr den Grammy gewonnen haben", vermutet Kühn. Außerdem sei das Stück unabhängig von den Schwierigkeiten rund um die Pandemie sehr komplex. Erwartet hat man den Sieg bei der Big Band natürlich dennoch nicht. Bereits drei Mal war man in den letzten 20 Jahren für den Grammy nominiert, geklappt hat es nie. "Das ist wie eine Lotterie", so der Dasinger Saxofonist. Auch wenn die Chancen mit Blick auf insgesamt drei Nominierungen in diesem Jahr doch höher gewesen seien als bei den vorherigen Teilnahmen.
Grammy-Gewinner Kühn ist oft auf dem Tennisplatz des TC Dasing
Geboren ist Kühn zwar in Darmstadt, vor nunmehr sieben Jahren fand er seine Heimat aber im Wittelsbacher Land. Treffen kann man den Saxofonisten dort vor allem auf dem Tennisplatz des TC Dasing. "Das ist ein neues Hobby von mir, da bin ich eifrig dabei." Allzu viel Zeit für andere Hobbys bleibt Kühn angesichts seiner vielen Mitgliedschaften aber nicht. "Ich bin schon sehr viel unterwegs." Und auch für die Zukunft hat der 59-Jährige noch einiges vor, der Grammy müsse nicht unbedingt das Ende der Fahnenstange sein. "Als Künstler weiß man ja nie, was noch passiert", so der Dasinger Grammy-Sieger.
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Das ist doch eine tolle Sache. Herzlichen Glückwunsch zum Grammy!