Premiere in Günzburg: 2000 Leute sind begeistert über Farbexplosion

Mit Spannung ist die Premiere des Farbenfestes in der Großen Kreisstadt erwartet worden. Die Veranstalter Holi Sensation of Colors (Burgau/Ulm) begrüßten am Samstagnachmittag bis zu 2000 überwiegend junge Leute. Eines haben die Organisatoren damit gezeigt: Auch im vergleichsweise beschaulichen Günzburg vermag das Holi-Konzept eine Vielzahl von Gästen anzulocken.

Das Ritual des indischen Festes ist ebenso einfach wie aufregend: Menschen kommen zusammen und bewerfen oder bemalen sich mit buntem, gefärbtem Pulver. Das Ziel des wilden Treibens ist es, zwischenmenschliche Unterschiede unter einem kunterbunten Wirrwarr zusehends verschwinden zu lassen. Um 13 Uhr ist alles startklar: Bühne, Bar und Farbbeutelstand stehen bereit. Es kann losgehen. Kaum eingetroffen beginnen die ersten Besucher schon mit dem fröhlichen Farbenwerfen. Die Auswahl ist groß: Von hellblau über giftgrün bis hin zu knallpink können verschiedenste Farbkombinationen ausprobiert werden. Und ausprobiert wird viel: Das Pulver, das laut Veranstalter gesundheitlich unbedenklich ist, wird auswahlweise in die Luft geworfen, dem Gegenüber auf das T-Shirt gestreut oder säuberlich auf Gesichter gemalt.

Der erste Höhepunkt des Tages lässt nicht lange auf sich warten. Unter anschwellender Musik treibt Veranstalter Hendrik Kuhlmann die verstreute Menge vor der Bühne zusammen und schwört sie auf die erste Farbenexplosion ein. Schon erwächst aus dutzenden hochgeworfenen Farbbeuteln ein schillerndes Farbenmeer, das sich nach und nach auf den feiernden Pulk niederlegt und die vorhin vorwiegend weiße Masse zuerst in ein nebulöses, in sich verschwimmendes Knäuel, dann in einen kunterbunten Haufen verwandelt. Die sich ausweitende stickige Luft hält die Feiernden nicht davon ab, überschwänglich zur Musik weiter zu tanzen. Dann, eine Weile später, leert sich wieder sichtlich die Tanzfläche, werden Fotos von der neuen Farbenpracht gemacht, säumen sich die Leute vor der Bar.

Star-Diskjockey Albert Neve von der spanischen Partyinsel Ibiza betritt die Bühne und heizt dem Publikum sogleich ein, als Christopher Boulkertous, selbst Hobby-DJ, zu einer Lobeshymne auf das hiesige Holi-Festival ansetzt. Der Günzburger ist begeistert von der Veranstaltung, die richtig gut organisiert sei, sowie von einem super DJ, der die Feierfreudigen gut mitnehme. Boulkertous geht einen Schritt weiter: „Ich hoffe, dass das der Anfang einer neuen Partykultur in Günzburg wird.“ Für den Fortgang der Party zeigt er sich zuversichtlich: „In der nächsten Runde wird’s richtig abgehen.“