Die Mitglieder müssen mehr beisteuern
Die Umlage wird für die Orte der Verwaltungsgemeinschaft Haldenwang höher
Der Haushalt der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Haldenwang überschreitet erstmals die Millionengrenze. Da die Ausgaben vor allem für Personal weiter wachsen, steigt auch die Umlage für die fünf Mitgliedsgemeinden Dürrlauingen, Haldenwang, Landensberg, Röfingen und Winterbach.
Der Etat hat 2016 einen Umfang von 1,046 Millionen Euro, erläuterte Kämmerin Bettina Schön den Bürgermeistern und Gemeinderäten der Gemeinschaftsversammlung im Rathaus Haldenwang. Sie bezeichnete die Steigerung des Verwaltungshaushalts um 3,9 Prozent auf 1,005 Millionen Euro als „minimal“. Zum Vergleich: 2006 betrugen die Ausgaben für den Geschäftsbetrieb noch 653720 Euro.
Der höchste Anteil entfällt auf die Personalkosten, so die Kämmerin. Dafür müssen im laufenden Haushaltsjahr 806060 Euro aufgewendet werden, das entspricht 80 Prozent des gesamten Verwaltungsetats. Darin ist die heuer zu erwartende Lohnsteigerung mit circa zwei Prozent bereits eingearbeitet. Der Stellenplan umfasst demnach 13,8 Positionen. Eigentlich war für 2016 die Einstellung eines Bauingenieurs geplant, bestätigte Dürrlauingens Bürgermeister Edgar Ilg als Vorsitzender der Verwalttungsgemeinschaft auf Nachfrage. Doch der in Frage kommende Fachmann habe seine Bewerbung vor Vertragsunterzeichnung wieder zurückgezogen. Es sei schwer, jemanden für eine derartige Verwaltungsstelle zu bekommen, sagte Ilg, denn der Verdienst falle gegenüber der freien Wirtschaft wesentlich niedriger aus. Mit Umschichtungen innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft könne der Personalengpass einigermaßen ausgeglichen werden.
Das Minus ist um 4,7 Prozent höher als noch im Vorjahr
Das Defizit im Haushalt wird auf die Mitgliedsgemeinden der VG umgelegt. Das Minus beträgt heuer 823000 Euro und liegt damit um 4,7 Prozent höher als im Vorjahr (786000). Auf die Ende 2014 knapp 6000 Einwohner zählende VG gerechnet liegt der Anteil pro Kopf bei 137,24 Euro. Die Verwaltungskostenumlage steigt nach Angaben von Kämmerin Schön gegenüber 2015 mit 131,09 um 6,15 Euro. 2006 betrug die Umlage noch 72,76 Euro.
Erhöhten Aufwand verursacht die ab 2015 deutlich gestiegene Miete für die Verwaltungsräume im Haldenwanger Rathaus. Seit Beginn der VG hatte sie bei rund 15700 Euro gelegen und wurde mit Beschluss der Gemeinschaftsversammlung auf knapp 29000 Euro erhöht. Die Miete wird ab 2016 jährlich um ein Prozent (290,94) angepasst.
Büros im Rathaus sollen renoviert werden
Im Vermögenshaushalt mit einem Umfang von 41000 Euro, der dem tatsächlichen jährlichen Bedarf angepasst wird, sind in diesem Jahr vor allem Ausgaben für die EDV-Anlage (20000) vorgesehen. Außerdem sollen zwei weitere Büros für 15000 Euro renoviert werden, deren Ausstattung noch aus dem Beginn der VG stammt. Das ist, so die Haushaltsvorlage, dringend erforderlich, um eine „zeitgemäße und bürgerfreundliche Verwaltung sowie ein attraktives und gesundes Arbeitsklima für die Beschäftigten zu ermöglichen. Positiv vermerkt die Kämmerin, dass die VG schuldenfrei sei und die vorgeschriebene Mindestrücklage mit 25000 Euro eingehalten werde. Nach einer möglichen Verbesserung der Einnahmen erkundigte sich Haldenwangs Gemeinderat Alois Haid. Derzeit liegen sie bei 182000 Euro. Da lässt sich aber nach Auskunft von Kämmerin Schön und VG-Vorsitzendem Ilg nichts machen, da die von den Bürgern verlangten Gebühren zum Beispiel für die Ausstellung von Reisepässen der festgelegten Ordnung entsprechen. Die Gemeinschaftsversammlung winkte den Haushalt 2016 einstimmig durch. (wk)
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