
Landkreis
Wertstoffcontainer kommen nicht unter die Erde

Der Antrag der SPD-Kreistagsfraktion wird im Werkausschuss abgelehnt – hohe Kosten und Verträge sprechen dagegen.
Es gibt fraglos Schöneres als den Anblick einer Wertstoffstation. Vor allem dann, wenn um die Glas- und Papiercontainer auch noch allerlei Müll herumliegt. Die SPD-Kreistagsfraktion hat deshalb beantragt, im Landkreis „schrittweise“ sogenannte Unterflurcontainer einzuführen. Solche Behältnisse werden, vereinfacht gesagt, im Boden versenkt und sind damit kaum noch sichtbar. Im Werkausschuss des Kreistags ist am gestrigen Nachmittag der Antrag der SPD mehrheitlich abgelehnt worden. Begründung: technisch sehr aufwendig und damit unverhältnismäßig teuer. Lediglich in raren Ausnahmefällen könne über eine solche Lösung nachgedacht werden, erklärte Landrat Hubert Hafner (CSU).
Unterflurcontainer gibt es bereits in Ulm
Unterflurcontainer werden vor allem in historischen Altstädten oder an anderen optisch und akustisch sensiblen Stellen einer Stadt eingerichtet, zu sehen etwa am Münsterplatz oder im Fischerviertel in Ulm. Sie verursachen weniger Lärm und sorgen im besten Falle für weniger Verunreinigungen. Diese unterirdisch angelegten Wertstoffcontainer seien allerdings deutlich teurer als die oberirdischen Container für Glas und Papier, erklärte Anton Fink, der Leiter des Kreisabfallwirtschaftsbetriebes.

Auf einen Grund für die Mehrkosten wies CSU-Kreisrat Rudolf Feuchtmayr hin: Die Unterflurcontainer müssen entwässert und damit an einen Abwasserkanal angeschlossen werden. Die momentan 162 Wertstoffstationen im Landkreis entsprechend umzurüsten sei deshalb vielfach gar nicht möglich, erklärten auch andere Vertreter der CSU-Fraktion. Zumal auch bei Unterflurcontainer nicht gesichert sei, dass andere Abfälle drumherum abgelegt werden. SPD-Rat Peter Hirsch betonte, seine Fraktion habe nur eine „schrittweise“ Umstellung beantragt. Es gebe sicher einzelne Standorte, die durch einen Unterflurcontainer technisch möglich und „ansehnlicher“ gestaltet werden könnten – eine Argumentation, der sich Kreisrat Franz Zenker von den Freien Wählern anschloss: „Das habe ich schon vor einigen Jahren vorgebracht.“
Problem Wertstoffstation am Mühlberg in Burgau
Auch CSU-Rätin Monika Riß aus Burgau war zumindest für den Einzelfall nicht gänzlich abgeneigt. Die Wertstoffstation am Mühlberg in Burgau sei ein Problemfall, erklärte sie. Anton Fink erwiderte, der Abfallwirtschaftsbetrieb sei mit der Stadt Burgau im Gespräch, um die Container vom Mühlberg an den Bauhof zu verlegen. Auch in Günzburg, etwa am Wasserburger Weg, werde über einen anderen Standort für die Container nachgedacht.

Landrat Hubert Hafner sagte abschließend, eine generelle Umstellung auf Unterflurcontainer könne die Kreisverwaltung nicht befürworten, zumal es noch längerfristig laufende Verträge mit den Entsorgern gebe. Im Einzelfall könne aber über Verbesserungen nachgedacht werden. Mehrheitlich wurde im Ausschuss der Antrag der SPD abgelehnt. (kai)
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