Rhythmusstörung überwunden
Der SC Ichenhausen spielt überlegen, kommt in Überzahl aber etwas aus dem Tritt. Dennoch gelingt der erste Sieg dieser Landesliga-Spielzeit. Der sportliche Leiter macht der Elf nur einen Vorwurf
Jetzt ist der SC Ichenhausen so richtig in dieser Landesliga-Spielzeit angekommen. Gestern feierten die Fußballer von Trainer Oliver Schmid einen 2:0-Erfolg beim Kissinger SC. Dieser erste Saisonsieg beim nach wie vor punktlosen Team aus dem Landkreis Aichach-Friedberg war auf jeden Fall verdient, denn die Königsblauen waren fußballerisch klar besser. Allerdings brachte sie ausgerechnet ein Platzverweis für den Gastgeber für geraume Zeit aus dem Tritt. Am Ende reichte es aber, und Rudi Schiller, sportlicher Leiter des SCI, durfte zufrieden festhalten: „Wir müssen uns nur vorwerfen, dass wir es uns zu schwer gemacht haben.“
Ichenhausen hatte die Sache schnell im Griff. Kissing baute zunächst auf eine Fünfer-Abwehrkette und verlangsamte das Geschehen, wann immer es ging. Kein Wunder also, dass die Königsblauen vor 100 Zuschauern zu ersten Chancen kamen. Thomas Kubina scheiterte mit einem Kopfball (3.) und mit einem Schuss (7.) knapp. Nach einem Konter gelang den Königsblauen dann der Führungstreffer. Maximilian Fiedler wurde an der Strafraumlinie gefoult, es gab Freistoß, und Stefan Winzig knallte den Ball unhaltbar für Torhüter Daniel Sedlmeier ins Netz (30.).
Vor dem Seitenwechsel gab’s dann nur noch einen Aufreger. Der Kissinger Kapitän Alexander Kergel leistete sich ein brutales Foul an Fiedler und hatte mächtig Dusel, dass er nur die Gelbe Karte sah. Doch sein Feldverweis war damit nur aufgeschoben: Als er sich das nächste härtere Vergehen leistete, zückte Schiedsrichter Andreas Kasenow Gelb-Rot (56.).
Der Feldverweis sorgte freilich für eine Ichenhauser Rhythmusstörung. Die auf dem Feld verbliebenen Kissinger strengten sich nun noch mehr an und spielten fortan durchaus auf Augenhöhe mit den Gästen. Dann erhitzten sich die Gemüter an einer Szene im Gäste-Strafraum: Die Kissinger monierten ein Handspiel, doch der Referee entschied auf Offensivfoul. Das brachte SC-Trainer Vladimir Manislavic derart auf die Palme, dass er die Bank räumen musste. Auf der Gegenseite hätte es nach einem Vergehen an Marco Schlittmeier ganz bestimmt Elfmeter geben müssen, doch der Pfiff blieb aus (76.). Egal, denn kurz danach leistete sich Kissings Torwart einen kapitalen Bock, Daniel Dewein klaute ihm den Ball und schob zum entscheidenden 0:2 ein. Als Ivan Petrovic für eine Attacke von hinten Rot sah, war die Angelegenheit durch (83.). (ica)
Kissinger SC Sedlmeier – Wrba, Schunn (65. Petrovic), Lang, Yildiz, Berglmeir, Cena, Gottwald, Pöhlmann (49. Sidiropoulos), Kergel, Genitheim (51. Rajc)
SC Ichenhausen Rrecaj – Krammer, Wenni, Günther, Schiller, Schlittmeier, Winzig, Fiedler, Cam (80. Yalap), Hofmiller (69. Dewein), Kubina (80. Pape)
Tore 0:1 Winzig (30.), 0:2 Dewein (78.)
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