UWG-Marktrat Marcel Siedlaczek legt sein Mandat in Buch nieder
Er wollte Bürgermeister in Buch werden und war Stimmenkönig bei der Marktratswahl 2020. Nun hat Marcel Siedlaczek die Entlassung aus dem Gremium beantragt.
Nicht allein für die Mitglieder des Marktrats Buch kam die Nachricht überraschend: 14 Monate nach seinem Amtsantritt als Ratsmitglied beantragt Marcel Siedlaczek von der Unabhängigen Wählergemeinschaft Buch (UWG) die Entlassung aus dem Gremium. Bei den Kommunalwahlen im März 2020 hatte sich der Gewerkschaftssekretär für die UWG auch um den Posten des Bürgermeisters beworben.
Mit einem Stimmenanteil von knapp 40 Prozent unterlag Siedlaczek bei der Bürgermeisterwahl seinem Konkurrenten, dem ehemaligen Hauptamtsleiter Markus Wöhrle (CSU). Aber mit einem Spitzenergebnis von 1760 Stimmen war er unangefochtener Stimmenkönig für den Marktrat und holte für die UWG ein zusätzliches Mandat.
Der 39-Jährige zieht von Gannertshofen nach Neu-Ulm
Im Gespräch mit unserer Redaktion sagt Siedlaczek: "Mein Ausscheiden war so nicht geplant, und die Entscheidung ist mir alles andere als leichtgefallen. Denn es tut mir leid, bei der Mitgestaltung des Lebens in Buch und seinen Ortsteilen nicht mehr mitwirken zu können." Als Grund für sein Ausscheiden aus dem Gremium nennt er seinen Wohnortwechsel nach Neu-Ulm. Der gebürtige Bielefelder kam im Jahr 2014 aufgrund seines Berufs als Gewerkschaftssekretär nach Ulm. 2016 zog er mit seiner Freundin in den Bucher Ortsteil Gannertshofen.
"Meine Partnerin und ich haben uns jetzt in gegenseitigem Einvernehmen für die Trennung entschieden", sagt der 39-Jährige. Das bedeute für ihn den Beginn eines neuen Lebensabschnitts und den Umzug in die Nähe seines Arbeitsortes Ulm. Von dort könne er seinen Arbeitsplatz künftig zu Fuß erreichen und dabei die Umwelt und Ressourcen schonen.
Als Auswärtiger sei er herzlich in Buch aufgenommen worden, sagt Marcel Siedlaczek
"Ich gehe mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge", sagt Siedlaczek. Vor allem, weil ihm die Bürger von Buch und seinen Ortsteilen sehr ans Herz gewachsen seien. "Nachdem ich als sogenannter Reingeschmeckter in dieser Gemeinde herzlich aufgenommen worden bin, habe ich während des vernünftigen und fairen Wahlkampfs im Frühjahr 2020 viele wunderbare Menschen kennengelernt."
Deshalb sei es ihm ein Bedürfnis, sich für die vielen Begegnungen und Erfahrungen zu bedanken. Auch bei Bürgermeister Markus Wöhrle und seinen Ratskollegen: "Die Arbeit in diesem Gremium hat mir sehr viel Freude bereitet." Da jede Krise eine neue Chance bedeute, freue er sich jetzt aber auch auf neue Herausforderungen. Die Frage, ob er vorhabe, sich auch an seinem neuen Wohnort politisch zu engagieren, kann Siedlaczek noch nicht beantworten. "Ich muss mich jetzt erst einmal neu organisieren. Dann sehen wir weiter", sagt er.
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