Streit um Denkmäler: Bauherr gibt Archäologen Kontra
Anders als angedeutet, sei bei dem Hotel in Illerberg der Boden untersucht worden. Um was es bei dem Disput geht.
Wenn auf historisch bedeutsamen Grundstücken gebaut wird, können Interessen aufeinander prallen: Investoren setzen Zeit und Geld ein, Denkmalschützer wollen das kulturelle Erbe bewahren. Darüber wird nun im Landkreis diskutiert, Grund sind die Römerfunde an der Illertisser Vöhlinstraße – und möglicherweise weitere Entdeckungen in dem Gebiet. (Lesen Sie dazu: Archäologe erwartet einen „Knüller“ in Illertissen). Kreisarchäologe Richard Ambs hatte ein Vorgespräch zu Sanierungen an der Straße angeregt und dabei kritisiert, dass manche Bauherren ignorant vorgingen. Als Beispiel nannte er das Illerberger Gewerbegebiet an der A7. Denkmalschützer seien nicht rechtzeitig informiert worden. Bauherr Markus Maier vom dortigen Hotel Sentio widerspricht. Er erinnert sich noch gut an die Vorgehensweise im Jahr 2010.
Erdberge türmen sich auf, ein Bagger steht reglos da und Planen bedecken ein gewaltiges Loch: Dieses Bild bot sich im vergangenen Jahr mehrere Wochen lang an der Vöhlinstraße in Illertissen. Eigentlich hätte damals längst mit dem Bau eines Mehrfamilienhaus begonnen werden sollen, doch die Arbeiten wurden aufgehalten. Zuerst mussten Archäologen das Gebiet untersuchen. Mit Erfolg: Sie entdeckten Spuren einer Badeanlage aus der Römerzeit. Die Bauarbeiten am Mehrfamilienhaus verzögerten sich, aktuell laufen sie noch. Die Untersuchung muss der Bauherr bezahlen, bis zu 15 Prozent der Baukosten. Im Illertisser Fall war das ein mittlerer fünfstelliger Betrag, wie einer der beiden Unternehmer bei der Präsentation der Funde sagte.
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