Krebserregende Wurst: Das sagt der Metzger
Metzger-Innungschef Gunther Kühle appelliert nach Studie der WHO an mündige Verbraucher. Bayerische Fleischliebhaber müssten sich keine Sorgen machen.
Für viele Menschen in der Region gehört die Wurstsemmel zum täglichen Frühstück dazu, mittags gibt es ein Schnitzel und abends ein Schinkenbrot. Eine schlechte Nachricht droht den Fleischliebhabern die Lust zu verleiden: Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat verarbeitetes Fleisch – dazu gehört Gepökeltes und Geräuchertes – als krebserregend eingestuft. Damit steht es laut Medienberichten auf einer Stufe mit Asbest, Tabakrauch und UV-Strahlung. Wer 50 Gramm verarbeitetes Fleisch pro Tag verzehrt, bei dem erhöhe sich das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken um 18 Prozent, so die Agentur, die zur Weltgesundheitsorganisation WHO gehört.
Rotes Fleisch wurde in die Kategorie „wahrscheinlich krebserregend“ eingeteilt, so wie anabole Steroide oder Kaminfeuer – was jedoch nicht aussagt, dass alle diese Stoffe gleich gefährlich sind. Die Grundlage für die Einstufung bilden die Befunde aus 800 Studien, hieß es weiter.
Mündiger Verbraucher soll selbst entscheiden
Für Bauchweh sorgt die Nachricht bei Gunther Kühle, Platzmetzger in Weißenhorn und Obermeister der Fleischerinnung Neu-Ulm/Günzburg, nicht. „Das ist für uns kein Grund, in Panik zu verfallen.“ Die Einstufung selbst will er nicht kommentieren. Doch erscheine es ihm, als werde alle paar Wochen eine Studie mit neuen Befunden zu Ernährungsrisiken veröffentlicht.
So habe es kürzlich geheißen, der Verzehr von rotem Fleisch verringere das Risiko eines Herzinfarktes. Die IARC-Bekanntmachung zu Wurst und Krebs wolle er nicht „ins Lächerliche“ ziehen, aber gleichzeitig mahnt er zur Umsicht. „Vielleicht sollte man das hinterfragen.“ Grundsätzlich müsse ein „mündiger Verbraucher“ jedoch selbst entscheiden, was er kaufe und konsumiere. „Ich halte nichts davon, jemandem Verzehrsgewohnheiten aufzuzwingen“, so der Obermeister, der rund 50 Metzger in den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg vertritt.
Metzger wollen keine Totenköpfe auf ihre Waren drucken
Für einige Kunden gehöre der tägliche Konsum von Wurst und Fleisch zum Leben dazu, weiß Kühle. Allerdings gebe es auch durchaus den Trend, lieber nur ein- oder zweimal pro Woche bewusst ein „schönes Stück Fleisch“ zu kaufen, zu kochen und zu essen. Diese Entscheidung müsse jeder für sich selbst treffen.
Dabei sei „Wurst lange nicht gleich Wurst“. Es gebe tausende Arten, sie zuzubereiten. So achteten Handwerker darauf, viel eiweißhaltiges Magerfleisch beizumengen, was den Fettgehalt senke. Die bayerischen Metzger könnten sich seit Jahren einem Qualitätswettbewerb stellen, bei dem Wurstproben auch chemisch untersucht werden. Zudem gebe es Leitsätze für die Inhaltsstoffe. Kühle: „Lebensmittel waren noch nie so hochwertig wie heute.“ Er will sich von den IARC-Befunden nicht bange machen lassen. Für ihn stehen Wurst und Fleisch noch lange nicht in einer Gruppe mit lebensbedrohlichen Stoffen wie Alkohol und Tabak. Hier tue man aufrichtigen Erzeugern unrecht, glaubt Kühle. „Wir werden keine Totenköpfe auf unsere Waren drucken.“
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"Schönreden" natürlich wird der Metzger es immer schönreden. Dabei sollte er aber auch sagen, dass es die Masse macht. Die Billigware Wurst und Fleisch in Massen täglich verzehren, dass sollte der Verbraucher dringend überdenken.
Die Tiermast ist das grundlegende Übel für die Gesundheit des Menschen. Deswegen muss man nicht zum Vegetarier werden. Weniger ist manchmal mehr - auf alle Fälle viel gesünder für die ganze Familie. Die Großeltern können es uns erzählen wie und was früher gekocht und auch gegessen wurde. Die Krankheit Krebs war auf jeden Fall noch nicht verbreitet.
Frag den Metzger um die Ecke woher er sein Fleisch bezieht - und dann entscheide, ob es gut für dich sein wird . . .