
Eine Paketstation für alle Dienste in Bellenberg

Plus Das System eines Vöhringer Unternehmens gefällt den Gemeinderäten. Doch wo ist der geeignete Standort dafür?
Eine Postfiliale gibt es zwar in Bellenberg. Aber wenn sie geschlossen hat, können im Ort die Pakete nicht abgeholt werden, wenn sie nicht nach Hause geliefert wurden. Das könnte sich ändern: Ein Geschäftsmann für Fachschließsysteme in Vöhringen hat im Gemeinderat angefragt, inwieweit Interesse bestehe, eine allgemeine Paketstation aufzustellen, die nicht nur für Pakete der Deutschen Post, sondern auch für andere Dienstleister genutzt wird. Nun soll über die Modalitäten genauer nachgedacht werden.
Der Vöhringer Jakob Rauscher, der die "Your Station"-Packstationen auf den Markt gebracht hat, betreibt bereits seit 2020 eine Station in Vöhringen und auch in Dietenheim gibt es schon einen Standort. Der Gedanke hat Charme: eine allgemeine Paketstation, in der alle Arten von Zustelldiensten ihre Waren hinterlegen können beziehungsweise Empfänger bei Wunsch auch gleich die Adresse der Station als Auslieferort angeben können. Die Idee, damit auch nach Bellenberg zu gehen, habe der Geschäftsmann gehabt, weil ihn offenbar Einheimische angesprochen hatten, die ihre Waren von seiner Vöhringer Paketstation abholten, zitiert Bürgermeister Oliver Schönfeld den Unternehmer.
Per Handy kommt die Nachricht, wenn die Lieferung eintrifft
Etliche Gemeinderäte erkannten darin auch eine Bereicherung für Bellenberg. Vorteilhaft wäre zudem, dass die Servicestation zugleich Retouren und Paketaufgaben anbieten würde. Die Nutzer ließen sich registrieren und würden über ihr Handy benachrichtigt, sobald die Lieferung eintreffe. Also eine Art Produktlager zwischen Händlern und Lieferanten im kostenlosen 24-Stunden-Dienst, denn die Station soll sich über ein durchlaufendes elektronisches Werbebanner finanzieren.
Allerdings deckte die Diskussion auch Nachteile auf, etwa in der Frage nach dem richtigen Standort. Ausreichend Parkmöglichkeit müsste geboten sein. Der Bürgermeister (parteilos), aber auch Peter Gluche (CSU) wollten der örtlichen Postfiliale mit dem Einführen der Paketstation keine Konkurrenz vor die Nase setzen. Ratskollege Dietmar Jäckle schlug vor, den Standort mit dem Einrichten einer E-Ladestation zu verbinden. Letzteres verneinte der Bürgermeister wegen der dann von der Gemeinde zu übernehmenden Monatsmiete.
Im Gemeinderat gibt es viel Zuspruch für die Packstation
Stefan Schaich (Freie Wähler) erinnerte daran, dass im Gremium stets darauf geachtet wurde, welche Form von Werbung im Ort zu gestatten sei. Die Ratskollegen Wolfgang Schrapp und Martin Heidl befürworteten es, die angebotene Paketstation näher in Augenschein zu nehmen, da sich die Post aus der Fläche immer mehr zurückziehe und der Kunde es nicht in der Hand habe, welcher Lieferant ihm die Bestellungen bringe. Gegebenenfalls müssten Bürger umständliche Wege beschreiten, um an ihre Waren zu kommen. Die Deutsche Post hatte zuletzt Anfang des Jahres zwei neue Packstationen in Illertissen und Vöhringen in Betrieb genommen.
Der passende Standort in Bellenberg muss also noch gefunden werden, und der Bürgermeister versprach nach dem positiven Meinungsbild im Gremium, sich mit dem Unternehmer über Einzelheiten zu unterhalten.
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