Er hat in der irakischen Wüste schon ein Zementwerk gebaut
Plus Rainer Löhle kennt nach 34 Jahren im Bauamt der Stadt Senden fast jede Straße von unten. Als Bauleiter kennt er aber auch die Wüste im Irak, wo der Alltag völlig anders war.
Rainer Löhle erinnert sich noch gut an die Stille in der Wüste mitten im Irak. "Dort gab es einfach nichts." Kein Vergleich zu einem normalen Alltag in Deutschland, den er auch gut genug kennt. Der 67-Jährige hat schließlich stolze 34 Jahre im Bauamt der Stadt Senden gearbeitet. Aber er hat auch eine Art Alltag in der Wüste im Irak erlebt. Als Bauleiter war er zwei Jahre lang vor Ort für die Errichtung eines Zementwerks bei Kerbela zuständig – wo der Tagesablauf eben so ganz anders war als in Senden.
"Das ist so lange her, aber wenn man darüber nachdenkt, kommen schon viele Erinnerungen wieder", sagt der 67-jährige Bauingenieur und schmunzelt. Nach seinem Studium sei er bei einem Büro für Tragwerksplanung in Neu-Ulm in den ersten Job gestartet – und dann schnell weiter südlich gelandet. Der Chef habe ihn Anfang der 80er-Jahre gefragt, ob er einen abgesprungenen Bauleiter im Irak ersetzen wolle – und Löhle wollte. Mit 27 Jahren also machte er sich auf den Weg, der für heutige Vorstellungen ungewöhnlich ablief: Bis nach Kerbela habe man noch problemlos gefunden, dann hieß es nur noch: Auf der Straße Richtung Saudi-Arabien fahren, sobald ein umgefallener türkischer Laster am Wegesrand erscheint, links in die Wüste abbiegen, "und dann siehst du es schon bald".
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