Die Ulmer Wundertüte und ihr Leitwolf
Neben Zoran Dragic haben im alten Jahr nur zwei andere Spieler uneingeschränkt überzeugt. Ein paar Probleme gibt es allerdings auf den deutschen Positionen – und zudem ein dickes Fragezeichen
Jaka Lakovic ist ein Mensch, der nicht zur Schönrederei neigt. Nach der 79:91-Niederlage bei den Crailsheimer Merlins am Sonntag ging der Trainer des Basketball-Bundesligisten Ratiopharm Ulm mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. Lakovic sprach von zwei sehr schlechten Vierteln: „Dafür zahlten wir den Preis.“ Zudem beklagte er die schwache Verteidigung: „Ein Spiel dauert 40 Minuten und man kann sich nicht nur ein paar Momente aussuchen, in denen man Defense spielt.“ Tatsächlich ist es gar nicht so leicht, ein letztes Viertel mit 9:29 zu verlieren gegen einen Gegner, der nicht einmal 48 Stunden zuvor noch eine Verlängerung in Braunschweig gespielt hat. Auch insgesamt präsentierten sich die Ulmer im letzten Spiel des Jahres in der Arena Hohenlohe nach zuvor sehr ansprechenden Leistungen und Siegen unter anderem gegen Bamberg und Oldenburg wieder von ihrer schwachen Seite. Weil nach wie vor die Konstanz fehlt, feiern sie Silvester nicht auf einem Play-off-Platz.
Im Rückblick auf den ersten Teil der Saison fällt auf, dass Ratiopharm Ulm zwar den Namen nach sehr stark und breit aufgestellt ist. Das Wohl und Wehe der Mannschaft hängt aber an wenigen Spielern. Wenn die funktionieren, dann läuft es. Wenn nicht, dann wird es schwierig. Ganz besonders gilt das für den unumstrittenen Leitwolf Zoran Dragic. Der slowenische Routinier ist sicher ein Glücksfall für den Verein, und wenn mit Lakovic nicht ein Landsmann von ihm Trainer in Ulm wäre, dann würde er möglicherweise nicht in der Basketball-Bundesliga spielen. Einsatz, Körpersprache und Aggressivität passen immer bei Dragic. Aber eine Maschine ist auch der NBA-Veteran nicht. Gegen Crailsheim war der Slowene beileibe nicht schlecht, aber eben auch nicht so gut wie in vielen anderen Spielen. Das hatte Auswirkungen auf die Vorstellung der gesamten Mannschaft, rausreißen konnten da auch der junge Franzose Kilian Hayes und Center Grant Jerrett nichts mehr – die beiden einzigen Spieler, denen neben Dragic uneingeschränkt ein starker erster Teil der Saison bescheinigt werden kann.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.