Fünf neue Mehrfamilienhäuser sollen beim Bahnhof gebaut werden
Stadträte loben ein geplantes Wohnbauprojekt an der Maria-Theresia-Straße in Weißenhorn. Im Hinblick auf die Nutzung gibt es aber noch einen Wunsch.
Eine große Baulücke in guter Lage in Weißenhorn könnte bald geschlossen werden. Am Montagabend hat sich der Bauausschuss mit einem Projekt befasst, für das ein Antrag auf Bauvorbescheid einer Firma vorliegt. An der Ecke Maria-Theresia-Straße/Herzog-Georg-Straße und damit quasi neben dem Bahnhof möchte die Antragstellerin fünf Mehrfamilienhäuser samt Tiefgarage errichten lassen. Eines der Gebäude würde auch Platz für Gewerbe bieten.
Groß war das Lob im Gremium, vor allem im Hinblick darauf, dass auf einem "Filetstück" benötigter Wohnraum geschaffen werde, aber auch, weil es sich um ein gelungenes Beispiel von Nachverdichtung handle. Nach Ansicht der Stadtverwaltung fügt sich das Vorhaben gut in die Umgebung ein. Laut Sitzungsvorlage haben die direkten Nachbarinnen und Nachbarn dem Bauvorbescheid bereits zugestimmt.
Die Pläne sehen eine Gewerbeeinheit oder ein Bistro in einem Haus vor
Die geplanten Häuser, die in Richtung der bestehenden Einfamilienhäuser und der Reihenhäuser auf dem östlichen Teil des Grundstücks vorgesehen sind, sollen mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss mit Dachterrasse oder Dachlounge versehen werden. Die anderen drei Häuser sollen drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss mit Dachterrasse oder Dachlounge haben. In einem der zur Herzog-Georg-Straße zugewandten Häuser ist im Erdgeschoss zusätzlich eine Gewerbeeinheit oder ein Bistro geplant. Die Zufahrt zur Tiefgarage würde über die Maria-Theresia-Straße erfolgen.
Bedenken hinsichtlich der Zufahrt äußerten Bernhard Jüstel und Jürgen Bischof (beide Freie Wähler/WÜW). Doch die anderen Fraktionen und auch die Stadtverwaltung gehen nicht davon aus, dass Autos, die aus der Tiefgarage ein- und ausfahren, den Verkehr in der Maria-Theresia-Straße wesentlich erschweren. Sie halten die geplante Variante besser als eine Zufahrt über die Herzog-Georg-Straße.
Franz Josef Niebling (CSU) fragte, ob es möglich wäre, statt Büros oder eines Bistros eine Arztpraxis in einem der Gebäude unterzubringen. "Wir alle wissen, dass Gebäude gesucht werden, wo Arztpraxen Unterkunft finden", sagte er. Ähnlich äußerte sich auch Bischof: Es sei zwar toll, wenn Wohnungen geschaffen werden, sagte er. Er hätte sich an dieser prominenten Stelle aber auch etwas anderes vorstellen können, zum Beispiel Arztpraxen oder eine größere gewerbliche Nutzung. Kerstin Lutz (ebenfalls CSU), die als Zweite Bürgermeisterin die Sitzung leitete, sagte im Bezug auf die geplante Gewerbefläche: "Von der Art der Nutzung ist einiges möglich, auch eine Arztpraxis." Das Gremium könne aber keine bestimmte Nutzung für das Gebäude fordern.
Stadtverwaltung weist Landratsamt auf die Lautstärke des Sportplatzes hin
Michael Schrodi (CSU) reagierte etwas genervt auf diese Überlegungen. "Man kann natürlich eine andere Bebauung machen, aber es geht uns nichts an", betonte er. Seit 16 Jahren sei er als Stadtrat dabei, früher habe man nie darüber diskutiert, ob man nicht auch etwas anderes machen könne, fügte er hinzu. "Ich finde das Vorhaben super gelungen und durchdacht und kann zu 100 Prozent zustimmen." In einem Punkt widersprach Fraktionschef Niebling seinem Kollegen Schrodi allerdings: "Wir können durchaus sagen, was wir uns vorstellen. Einen Wunsch können wir äußern und anmerken, was in Weißenhorn gefragt ist."
Jürgen Bischof machte sich noch über einen anderen Punkt Gedanken – nämlich die Geräuschkulisse vom benachbarten Sportgelände. "Ich möchte vermeiden, dass da irgendwann ein Problem für den Sportbetrieb der Realschule entsteht", sagte der Vorsitzende des TSV Weißenhorn. Seine Befürchtung: Es könne nur eine einzelne Person sein, die sich über die Geräusche störe, und dann klage oder die Schulleitung so lange, nerve, bis diese nachgebe. Lutz und Wolf-Michael Meyer, der Leiter des Fachbereichs Planen und Bauen, sagten zu, dem Landratsamt Neu-Ulm einen entsprechenden Hinweis zu geben. In der Sitzungsvorlage heißt es, dass eine Immissionsuntersuchung aufgrund der Lautstärke des Sportplatzes der Schule sinnvoll wäre.
Am Weißenhorner Bahnhof sind zwei Fahrradsammelgaragen geplant
Über die Zahl der benötigten Stellplätze für Autos und Fahrräder liegt noch keine Berechnung vor. Dies muss letztendlich beim Antrag auf Baugenehmigung geprüft werden. Unter der Voraussetzung, dass die Stellplatzsatzung und die Fahrradabstellsatzung der Stadt Weißenhorn und die Vorgaben der Bayerischen Bauordnung zu den Stellplätzen eingehalten werden, stimmte der Bauausschuss dem Vorhaben einstimmig zu.
Ebenfalls einstimmig hat das Gremium in der Sitzung das Einvernehmen zu einem Bauantrag erteilt, der den Weißenhorner Bahnhof direkt betrifft. Dort sollen zwei Fahrradsammelgaragen mit den Maßen 2,60 Meter auf 7,50 Meter und einer Höhe von 3,05 Meter aufgestellt werden, daneben sind zwei Überdachungen mit den gleichen Maßen zum Unterstellen von Rädern geplant. Die Fläche dafür befindet sich westlich der Bahngleise an der Josef-Kögel-Straße.
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