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Hallo, altes Haus!

Foto: Andreas Schäfer

Denkmalschutz ist nicht gerade billig. Warum es aber dennoch eine lohnende Investition ist - in die Vergangenheit und die Zukunft.

Sie sind auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Immobilie? Wie wäre es mit dem ehemaligen Gasthof „Oberer Wirt“ in Buttenwiesen-Unterthürheim? Das imposante Gebäude aus dem 18. Jahrhundert bietet laut Anbieter vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Wen es weiter in den Süden zieht, der findet in Kirchhaslach im Unterallgäu ein historisches Pfarrhaus. Gut 170 Quadratmeter Wohnfläche für weit unter 100000 Euro – wo gibt’s denn so etwas noch?

Die vermeintliche Traumimmobilie im Allgäu hat das gleiche Problem wie das schwäbische Gasthaus: Sie sind zwar günstig zu erwerben, doch die Folgekosten sind enorm. Die Häuser werden vom Landesamt für Denkmalschutz vermittelt – und müssen nach dem Kauf sachgerecht saniert werden. Im Falle des Pfarrhauses beispielsweise belaufen sich die geschätzten Gesamtkosten auf das Siebenfache der Kaufsumme.

Ein Teil unserer Identität

Wer das Geld aufbringt und die Unbillen der Baumaßnahmen überstanden hat, der kann sich gleich doppelt auf die Schulter klopfen: Dafür, dass er ein unverwechselbares Gebäude erworben hat. Und dafür, dass er ein Stück Heimat vor dem Verfall gerettet hat. Schließlich sind die Häuser steinerne Zeugnisse unserer Vergangenheit.

Die Gebäude, in denen wir wohnen und die uns umgeben, machen einen guten Teil unserer regionalen Identität aus. Augsburg wäre ohne Rathaus und Rosenaustadion, ohne Hoher Dom oder Hotelturm eine andere Stadt und hätte andere Geschichten zu erzählen.

Eine wechselvolle Geschichte hat das Schloss Hainhofen auf Lager. Hier setzten sich in chronologischer Reihenfolge schon an den Tisch: Anton Fugger, der als einer der reichsten Männer der Weltgeschichte gilt, zahlreiche Mitglieder des Adelsgeschlechts der Rehlinger, der Reichstagsabgeordnete und SS-Mann Rolf von Humann, Kunden eines Cafés und einer Schönheitsfarm, Mitglieder des Ordens der Tempelritter sowie Anhänger der Baghwan-Sekte. Nun hat das Ehepaar Renner, die aktuellen Besitzer, Platz genommen und berichten von der Verwirklichung ihres Traumes: Schlossherren sein.

Das Gebäude, das sie erworben haben, stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert wurde es umfassend erneuert – und zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigte es sich in einem desolaten Zustand „Die Umbauten haben insgesamt acht Jahre in Anspruch genommen – das geht nur mit viel Liebe und Leidenschaft“, erzählt Ursula Renner.

Die Stuckaturen an den Decken und abgelaugten Türen mussten fachmännisch restauriert werden, Fenster ersetzt und Böden renoviert werden. Der Zufall half den Renners bei der Suche nach altem Solnhofer Stein für den Flur. Im Keller eines Brauhauses in München fanden sie 200 Jahre alte Platten, die sie erwerben konnten: Bauherrenglück. Die neuen Besitzer legten viel Wert darauf, die historischen Details weitestgehend zu erhalten. Das ließen sie sich einiges kosten. Bis zum Einzug in ihr neues, imposantes Haus hatten sie dreimal soviel Geld investiert, wie sie ursprünglich veranschlagt hatten. Doch ihr Resümee fällt positiv aus: „Es ist für uns ein Traum, der zum Glück nicht zum Albtraum wurde“.

Schriftkartuschen vom Merkurbrunnen

Für die Arbeiten am Fußboden hätten sich die Schlossherren auch bei Florian Freyer Hilfe holen können. Sein Betrieb ist auf Restaurierung und Denkmalpflege spezialisiert. In der Werkstatt bearbeitet der Steinmetz- und Steinbildhauermeister zwei Schriftkartuschen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Diese sind eigentlich am Merkurbrunnen, einem der drei Prachtbrunnen Augsburgs, angebracht. Es ist eine ausgesprochen filigrane Arbeit. Schadhafte Stellen müssen vorsichtig ausgebessert werden, feine Risse verfüllt werden. „Dabei achten wir darauf, dass der Charakter des Werkes erhalten bleibt“, erklärt Freyer. „Man darf und soll schon noch sehen, dass dieses Stück Stein gut 250 Jahre alt ist und der Zahn der Zeit daran genagt hat.“

Vor der Werkstatt am Augsburger Gaskessel lagern noch einige rötliche Ziegel. „Die haben wir in der Lutherstiege der St.-Anna-Kirche, die momentan restauriert wird, verlegt“, sagt Freyer. Dort setzte sein Betrieb den originalen Boden instand, wo das nicht mehr möglich war, wurde der Belag ersetzt. „Die Ziegel für die Lutherstiege wurden extra angefertigt und orientieren sich natürlich am historischen Vorbild“, erklärt der Steinmetz.

Belassen, bewahren, verändern, ersetzen, für die Zukunft nutzbar machen: Häufig gleicht die Denkmalpflege einer Gratwanderung. Auch, weil die Untere Denkmalschutzbehörde und das Landesamt für Denkmalpflege verständlicherweise das Anliegen haben, die Bausubstanz weitestgehend zu erhalten. Der Besitzer aber hat mitunter Ansprüche, die tiefergreifende Veränderungen nötig machen. Das zeigt sich etwa am Wieselhaus, wo Freyer mit seinen Mitarbeitern in den vergangenen Jahren immer wieder tätig war.

Ruine wird zum Museum

Im Augsburger Domviertel entstand aus einer Renaissance-Ruine das Fugger- und Welser-Erlebnismuseum. „Hier wurde beispielsweise ein Aufzug eingebaut, die Räume mussten barrierefrei umgebaut werden, damit das Haus als Museum erlebbar wird“, so Freyer. Die ehemalige Ruine hat jetzt wieder eine Zukunft.

Manchmal bedeutet Denkmalschutz sogar, ein Werk aus dem Verkehr zu ziehen. Vor einigen Jahren fertigte Freyer eine aufwendige Kopie der Figur vom Neuburger Marienbrunnen. Umwelteinflüsse hatten der Dame schon ordentlich zugesetzt, vor allem an feinen Details wie der Nase und den Fingern war der Schwund zu erkennen. Jetzt steht das Original in der benachbarten Hofkirche, den Brunnen ziert Freyers Werk. Das steht dann womöglich irgendwann selbst in einer Steinmetzwerkstatt und wird restauriert.

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