Unser Chefredakteurs-Newsletter ist der News-Start in den Tag. Heute: Erdogans Geisel-Geschäft - Trump zittert - Jetzt kommt der Herbst.
Werden Autokraten sanftmütiger, wenn das Geld knapp wird? Jedenfalls hat der türkische Präsident Erdogan der deutschen Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu gerade die Ausreise erlaubt - wohlgemerkt nach mehr als einem halben Jahr Untersuchungshaft, zeitweise mit ihrem kleinen Sohn, und einem Ausreiseverbot danach. Am Sonntag soll die Kollegin nach Recherchen unserer Redaktion in Stuttgart ankommen. Das ist sehr schön. Noch schöner wäre es, wenn man nicht den Eindruck gewinnen müsste, Tolu werde angeboten wie ein Willkommensgeschenk, um deutsche Finanzhilfen gegen die türkische Wirtschaftskrise anzulocken. Ein Geisel-Geschäft sozusagen. Zum Artikel.
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Donald Trump, der Flegel im Weißen Haus, hat mal gesagt, Furcht sei das beste Machtinstrument. Aber gerade fürchtet man sich im Weißen Haus selber - vor dem Enthüllungsbuch von Bob Woodward, jenem legendären Reporter, der den Watergate-Skandal aufdeckte und den Trickser Richard Nixon aus dem Weißen Haus verjagte. Symbolträchtig erscheint dessen Buch am 11. September - und es wird ein Test für die Demokratie: Zählen Fakten und harte Recherche noch wie damals und können Präsidenten stürzen oder spielen sie keine Rolle mehr? Hier lesen Sie mehr über Trumps derzeit vielleicht gefährlichsten Gegner: Zum Artikel.
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Wussten Sie, dass es bei Facebook mittlerweile mehr als 50 Einstellungen gibt, um sein Geschlecht zu definieren? Und wissen Sie, dass zum Vokabular eines jeden Mannes mittlerweile der Begriff Cis-Mann gehören sollte? Das ist ein Mann, dessen Geschlechtsidentität noch dem Geschlecht entspricht, das ihm bei der Geburt zugewiesen wurde... Ist Ihnen die neue Geschlechter-Kunde zu verwirrend? Und was macht das aus dem Menschen? Unser Experte Wolfgang Schütz betreibt Aufklärungsarbeit: Zum Artikel.
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"If you are going to San Francisco...", heißt es im Lied. Heute müsste man ergänzen, "make sure you have much money in the bank". Die Heimat der Tech-Konzerne ist nicht nur zum Versuchslabor für die schöne neue IT-Welt avanciert, sondern auch ein Schaufenster der Ungleichheit, die diese mit sich bringt. Während die Mitarbeiter von Google oder Facebook jede Bleibe bezahlen können, können sich selbst gut verdienende Anwälte oder Beamte in San Francisco keine vernünftige Bleibe mehr leisten - oder frequentieren gar die Suppenküchen der Stadt. Unser US-Korrespondent Karl Doemens über eine Sonnenstadt mit Schattenseiten: Zum Artikel.
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Ja, ich gestehe es: Ich bin ein Riesenfan von Ludwig II. Und ja, ich liebe sein seltsames Märchenschloss Neuschwanstein (das Amerikaner gerne als Nachbau des Disney-Schlosses feiern). Und ja, ich mag die Pferdekutschen, die Touristen dort hinaufbefördern. Tierschützer aber mögen die gar nicht, sie wittern Tierquälerei - und fordern nun Elektromotor-Antriebshilfe für die Pferdekutschen. Ob das dem "Kini" gefallen hätte? Die ganze königliche Geschichte lesen Sie hier: Zum Artikel.
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Unsere Bayern-Ressortleiterin (und nebenberufliche Hobby-Meteorologin) Andrea Kümpfbeck musste sich heute Morgen viel Spott anhören, als sie das Ende des Sommers erklärte. Schon wieder verschwitzt (31 Grad), lachten wir laut über den irren Einfall der Kollegin. Aber Kümpfbeck bewahrte kühlen Kopf und platzierte als heutige Seite-1-Verantwortliche auf der Titelseite diese Prognose: Am Freitag kommt der Herbst. Zum Artikel.
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