Die Wahlen fest im Blick
Ichenhausen (ilor) - Der Kreisverband der Freien Wähler hat die Kommunalwahl am 2. März 2008 schon fest im Blick: "Zunächst ist es wichtig, dass wir im Kreis unsere Position ausbauen¿, sagte der Kreisverbandsvorsitzende Wolfgang Mayer bei der Versammlung in Ichenhausen und bezeichnete "die Dominanz dieser einen Partei" als Problem. Die Freien Wähler, die bisher mit elf Mandaten im Kreistag vertreten sind, setzen laut Mayer auf eine Belebung des Wahlkampfes durch Grüne und Linke.
Die 23 Anwesenden bei der Kreisversammlung stimmten der Aufnahme von 19 neuen Mitgliedern zu - etliche davon aus dem im vergangenen Herbst gegründeten Ortsverband Kötz.
"Wir stellen etwas dar"
Die größte Außenwirkung bei einer Reihe von Satzungsänderungen dürfte die neue Bezeichnung sein. "Vereinigung haben wir gestrichen¿, sagte Wolfgang Mayer, künftig heißt der Kreisverband nur noch "Freie Wähler des Landkreises Günzburg¿. Aus der Versammlung kam der Vorschlag, dass auch die Ortsverbände Zusätze wie 'Vereinigung' oder 'Gemeinschaft' streichen sollen. Eine überall gleich lautende Bezeichnung würde nicht zuletzt die Nutzung des vom Landesverband zur Verfügung gestellten Werbematerials zur Wahl erleichtern.
Wenig Änderungen brachte die nach drei Jahren turnusgemäß anstehende Neuwahl, für die der bisherige und einstimmig wiedergewählte Kreisvorsitzende Mayer zwei Problempunkte benannte: Sowohl die Stelle des Schriftführers wie auch des Kreisgeschäftsführers blieben wie bislang vakant. Renato Sperandio tauschte nach zehn Jahren als Kassenwart sein Amt mit Manfred Kammerer, der bisher die Finanzen der Freien Wähler geprüft hatte. "Wir stellen etwas dar¿, sagte Kreisvorsitzender Wolfgang Mayer zufrieden zum Ende der Versammlung und ermunterte die Mitglieder, dies auch selbstbewusst nach außen zu tragen. Lediglich an Nachwuchs zwischen 20 und 40 Jahren mangele es den Freien Wählern weil keine Jugendorganisation bestehe und dadurch, dass die Freien Wähler nicht straff organisiert seien "und auch keine Partei sein wollen.¿
Rückblick und Ausblick: Vor allem im laufenden Jahr hat sich der Kreisverband der Freien Wähler der Öffentlichkeitsarbeit gewidmet, sagte Vorsitzender Wolfgang Mayer und nannte unter anderem den Internetauftritt und die Vorbereitung der Kommunalwahl.
Die Findungskommission tagte heuer schon viermal, der Kreisvorstand einmal. In die nicht allzu ferne Zukunft blickte Manfred Kammerer, der mit den Freien Wählern im Bibertal am 31. Oktober das 30-jährige Bestehen feiert. Als Gast wird der Landesvorsitzende Hubert Aiwanger erwartet.
Auf einem guten Weg
"Die Kreistagsliste ist auf einem guten Weg¿, stellte der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Josef Brandner fest und appellierte an die Versammelten in Ichenhausen, sich für die Arbeit im Kreistag zur Verfügung zu stellen.
Auch wenn ein Großteil der Haushaltsmittel durch Pflichtaufgaben gebunden sei, so stelle sich die Finanzlage doch wieder erfreulicher dar, sagte Brandner und verwies auf eine Einsparung von einer Million Euro bei der Jugendhilfe im laufenden Etat und auf eine stattliche Erstattung von Hartz-IV-Aufwendungen im Jahr 2006.
Nach der Senkung der Bezirksumlage haben sich die Freien Wähler laut Brandner dafür eingesetzt, die Kreisumlage nicht um einen halben, sondern einen ganzen Prozentpunkt zu senken, was für die Kommunen im Landkreis insgesamt rund 800 000 Euro mehr in den Kassen bedeute.
Als im Vergleich zu anderen Entsorgungsmethoden kostengünstige Einrichtung lobte er die Pyrolyse in Burgau-Unterknöringen, die hervorragend laufe und nebenbei Strom für 600 Haushalte produziere: "Früher hat man das in die Luft geblasen¿, so Brandner. Mit den beiden Kreiskliniken "haben wir das Glück¿, dass sie auf hohem Niveau ausgestattet seien und gute Arbeit leisteten.
Als ein "Sorgenkind¿ hingegen bezeichnete der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Kreistag das Leipheimer Hallenbad, das jährlich ein Defizit von 250 000 bis 300 000 Euro erwirtschafte - "aber wir müssen es betreiben.¿
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