Die Vhs-GmbH ist geplatzt: Wie geht es nun mit der Fusion weiter?
Statt einer Gesellschaft soll jetzt ein gemeinsamer Verein für die Erwachsenenbildung im Kreis Günzburg gegründet werden. So sehen die Krumbacher das Vorhaben.
Die beiden Volkshochschulen Krumbach und Günzburg fusionieren und sollen künftig durch „Verschmelzung“ als „Volkshochschule im Landkreis Günzburg e.V.“ tätig sein. Ein erforderlicher Schritt zu dieser Organisationsform war die Vorstellung des Fusions-Prozesses in der Mitglieder- und Beiräteversammlung der Volkshochschule Krumbach.
Die Versammlung hat damit den Vorstand dazu ermächtigt, zügig die Verhandlungen mit den Günzburger Vertragspartnern weiterzuführen. Bereits seit einiger Zeit laufen wie berichtet die Gespräche über die Fusion. Dabei ist für die Vereinigung der beiden Bildungseinrichtungen als „Landkreisstrategie“ die Gründung einer GmbH angedacht. Gründungsmitglieder dieser gemeinnützigen Vhs-GmbH sollten zunächst die Städte Günzburg und Krumbach sowie der Landkreis Günzburg sein.
Der Landkreis und die Stadt Günzburg steigen aus dem GmbH-Projekt aus
Zum Jahresende 2023 hatte jedoch der Landkreis Günzburg seine Zusage zur Beteiligung an der GmbH zurückgezogen. Die Absage des Landkreises hat in der Folge die Stadt Günzburg zum Anlas genommen, ihrerseits aus dem laufenden gGmbH-Projekt auszusteigen. Um dennoch eine landkreisweite Fortsetzung der Volkshochschultätigkeiten sicherzustellen, hat Landrat Hans Reichhart den beiden Volkshochschulen die Fusion auf Vereinsbasis vorgeschlagen und zugesichert, die dann zusammengeführte Volkshochschule „seitens des Landkreises im bisherigen Umfang finanzielle weiterhin zu unterstützen“.
Die beiden Krumbacher Vhs-Vorsitzenden Johanna Herold und Stellvertreter Fridolin Kerler, Vhs-Beiratsvorsitzender Bürgermeister Hubert Fischer sowie der externe Mediator Karl Heinz Eisfed (er leitete viele Jahre die Volkshochschule Südost im Landkreis Miesbach und war darüber hinaus lange in führenden Stellungen beim Bayerischen Volkshochschulverband tätig) erläuterten der Mitgliederversammlung die Abläufe einer „Verschmelzung“ sowie deren Rechtsfolgen.
Fusion der Landkreis-Volkshochschulen jetzt auf Vereinsbasis
Für die nun angeregte Fusion auf Vereinsbasis gibt es grundsätzlich zwei Varianten: Entweder Liquidation beider Volkshochschulen und Neugründung einer „Volkshochschule im Landkreis Günzburg e.V.“ oder Verschmelzung der beiden Volkshochschulen auf der Grundlage des Umwandlungsgesetzes. Der Vorteil einer „Verschmelzung“ werde darin gesehen, dass eine Auflösung der Vhs Krumbach nicht erforderlich und die Fusion wesentlich schneller umzusetzen ist. In diesem Fall würde die Vhs Günzburg „übernehmender Rechtsträger“, die Vhs Krumbach „übertragender Rechtsträger“.
Die Mitgliederversammlung der Volkshochschule Krumbach beauftragte und autorisierte den Vorstand, in Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Volkshochschule Günzburg in Verhandlungen zum Abschluss eines Verschmelzungsvertrages einzutreten. Der Vertrag selbst bleibt einer zukünftigen außerordentlichen Mitgliederversammlung vorbehalten. Bei dieser außerordentlichen Tagung wird zudem eine Neufassung der Satzung für die „Verbund-Volkshochschule“ vorgestellt, die den Namen „Volkshochschule im Landkreis Günzburg e.V.“ tragen und ihren Sitz mit hauptamtlicher Leitung in Günzburg haben wird.
Bis zur Jahresmitte könnte die neue Volkshochschule im Kreis Günzburg laufen
Die Stadt Krumbach wird die Mitgliedschaft bei der künftigen Landkreis-Volkshochschule aufrechterhalten und sicherstellen, „dass in Krumbach durch die (neu formierte) Landkreis-Volkshochschule weiterhin ein Bildungszentrum für die Erwachsenenbildung betrieben wird“. Ebenso sollen die Städte und Gemeinden im südlichen Teil des Landkreises Günzburg gebeten werden, ihrerseits Mitglied der künftigen Landkreis-Volkshochschule zu bleiben oder zu werden.
Bis zur Jahresmitte könnte die Volkshochschule im Landkreis Günzburg mit den Bildungszentren Günzburg und Krumbach ihre Arbeit aufnehmen. Damit wäre das Ziel der Vereinigung der bislang im Kreis jeweils selbstständig wirkenden Volkshochschulen erreicht, „Quantität und Qualität der kommunal verantworteten Erwachsenenbildung in den Städten Günzburg und Krumbach und im ländlichen Raum des Landkreises zukunftsfähig zu sichern, auszubauen und fortzuentwickeln“ – wie dies schon im „Landkreisstrategie-Papier“ formuliert wurde.
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