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Gesellschaft
04.06.2023

Kiffen ist schön. Und kann gefährlich sein. Und jetzt?

Cannabis sativa alias Marihuana, gerne auch als Gras bezeichnet oder Weed. Die Blüten der weiblichen, unbefruchteten Pflanze jedenfalls können wirkungsbringend konsumiert werden.
Foto: Abir Sultan, epa/dpa

Was bedeutet das für die geplante Cannabis-Legalisierung nun? Und für deren Kritiker, in Bayern zum Beispiel? Über Grundsatzfragen und Erfahrungswerte: eine Polemik.

Neulich, es dürfte jetzt so 30 Jahre her sein, kursierte noch ein immer wiederkehrender Witz in abendlich angeheiterten Runden. Die Populärkultur schwang sich gerade mit Reggae, Grunge und vor allem HipHop auf, das Kiffen endgültig aus der Hippie- und Renegaten-Ecke in die Breite der Gesellschaft zu promoten, das Hanfblatt als Ikone der Coolness zu inthronisieren, da zeichneten sich in einigen Bundesländern auch bereits deutliche Tendenzen zu einem liberalen Umgang mit der nominell illegalen Droge ab. Das Spaß-Sentenzchen jener Zeit also war: Bevor das auch in Bayern passiert, wird der Freistaat wieder souveränes Königreich. 

Der gute Markus Söder und das teuflische Marihuana

Jetzt könnte es so weit sein. Mit bundespolitischem Legalisierungsanlauf und absoluter CSU-Mehrheit bei den diesjährigen Landtagswahlen. Dabei wäre es, mit Verlaub, besser, Markus Söder würde vielleicht selber einfach mal einen durchziehen.

Denn wer, wie er, kürzlich in einer Wutrede gegen die Cannabis-Liberalisierung meinte, der nächste Schritt sei dann wohl die Freigabe von Crystal Meth – wer also, selber gerne bei jedem Volksfest genüsslich mit der Maß Bier in die Kamera prostend, das Kiffen in die Nähe einer sehr schnell sehr abhängig machenden und physisch wie psychisch verheerend wirkenden Chemo-Droge rückt, dem könnten Marihuana (oder das heute deutlich weniger verbreitete Haschisch) helfen, mit dem Gewinn von etwas Abstand und Entspanntheit über den eigenen Blödsinn zu kichern. Und damit dann einfach nicht mehr aufhören zu können: Lachflash. Während der Gegenspieler, Karl Lauterbach, auch gänzlich unbekifft und eigentlich immer: Laberflash. 

Bayerns Umgang mit Cannabis: Irre!

Aber natürlich ist das alles nicht nur witzig. Die all dem zugrunde liegende Frage etwa: Mit welchem Recht verbietet der Staat etwas, womit sich auch ohne Freigabe Millionen Bürgerinnen und Bürgerinnen mehr oder weniger regelmäßig berauschen oder entspannen, sinnlich erweitern oder ein bisschen kreativ, spirituell anregen, miteinander feiern oder sich abschießen, ohne dass sie dabei die Kontrolle über ihr Leben verlören oder für gesellschaftliches Chaos sorgten?

Auf der anderen Seite aber: Welche absehbaren Konsequenzen müssen für diese Freiheit der vielen in Kauf genommen werden? Denn natürlich bedeutet eine Legalisierung für Erwachsene ein verharmlosendes Signal an Jugendliche. Und vor allem in jenen Persönlichkeitsentwicklungsjahren kann Kiffen ja auch gefährlich sein. Niemand, der mal eine Zeit in dieser Phase mitgequalmt hat, der nicht jemanden kennen würde, der dem tätigen Leben abhanden gekommen wäre, stagniert und verspult – forciert auch, weil sich in den vergangenen Jahrzehnten durch Genmanipulationen Harzgehalt und damit Heftigkeit von Marihuana vervielfacht hat (und dabei die Coolness der Totalbedröhntheit nicht eben gesunken ist). Oder jemanden, der von dort eine Drogenkarriere begonnen hätte – das freilich begünstigt dadurch, dass durch die Illegalität von Cannabis sich die Beschaffungsszene bereits mit der härterer Drogen deckte. 

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Es war einmal der Opa mit seinem Knaster...

Eine Gesellschaft mit einem durchweg reifen, aufgeklärten Umgang mit Rauschmitteln bleibt ebenso eine Illusion wie eine drogenfreie. Umso wichtiger ist aber, mit Verlaub, genau hinzusehen, worüber gesprochen wird. Und während neulich noch, es dürfte jetzt so 30 Jahre her sein, Lehrkräfte Söder-like so unkundig in der Materie waren, dass sie redeten und handelten, als setzte der erste Joint Tod mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Schiene, die im Tod auf dem Bahnhofsklo endet, ist es doch eine Hilfe, dass an Schulen heute Erfahrungswissen vorhanden ist. Und auf der anderen Seite droht dem einfachen Konsumenten in Bayern noch immer der Gang zur Medizinisch-Psychologische Untersuchung samt bleibendem Entzug der Fahrerlaubnis; müssen sich etwa Sozialpädagogen in Staatsdiensten (oder auch nur im Anschluss) auf den vertragsgemäßen Verlust ihres Arbeitsplatzes gefasst machen, sobald sie erwischt werden … 

Mit Verlaub: Irre! Während die Kids im Internet sogenannte "Legal Highs" oder "Badesalze" bestellen können, immer neue Chemo-Cocktails, deren Zusammensetzung damit noch nicht verboten sein kann, deren Wirkung auf fatale Weise ungewiss bleibt. Sollen sie doch lieber ab und zu kiffen! Auch wenn ihr Gräslein die x-fachen Umdrehungen hätte, sie wanderten damit übrigens auch auf den Spuren nicht weniger Urgroßväter (vielleicht sogar des Söder’schen), die ihren Hanf anbauten und sich den (namensgebend schon mal mit Samen durchsetzten) Knaster ins Pfeifchen stopften. Und zum Beispiel im Alter auch ohne ärztliche Sondergenehmigung froh wären um ein pflanzliches Mittelchen für die Appetitanregung, gegen Schmerzen, für die Entspannung … Aber das ist, mit Verlaub, sicher auch nur eine Perspektive. Aber immerhin eine aus der Wirklichkeit entlehnte, von neulich eben.

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10.06.2023

Das musste ich jetzt zweimal lesen. So intelligent und witzig in Ihrer Zeitung ist man gar nicht gewöhnt. Sie hätten ruhig auch noch die schädlichen Auswirkungen und Gefahren des von unserem Landesvater so forsch forcierten Alkoholkonsums herausarbeiten können.