Eine Lesung im Gaswerk bringt den Missbrauch in der Kirche ins Bühnenlicht
Plus Das Staatstheater Augsburg blickt auf ein Münchner Gutachten zum Missbrauch durch die katholische Kirche. Starke Gefühle löst die Podiumsdebatte aus.
"Ich war gerne Ministrant", sagt Richard Kick. Aber die Erinnerung an prächtige Gottesdienste, Gemeinschaft und schöne Feste, sie scheint fast bedeutungslos, wenn der Mann seine Schmerzen offenlegt: Als er acht Jahre alt war, habe ihn zum ersten Mal ein katholischer Geistlicher missbraucht. Täter sei der Kaplan gewesen, der im Elternhaus immer sehr willkommen war, als Gast zur Kartenrunde. Kick trägt die Verletzungen, die er als Kind über Jahre erlitt, bis heute mit sich. Auch nach drei Therapien. Noch immer plage ihn das Gefühl, dass für die Amtskirche nicht Opfer-, sondern Täterschutz das Wichtigste sei.
"Das macht hilflos, ratlos, aber nicht tatenlos", sagt Kick. Im "unabhängigen Betroffenenbeirat der Erzdiözese München und Freising" setzt er sich für Aufklärung in Hunderten ähnlichen Fällen ein. Aus seiner Sicht liegen auch alle Fakten auf dem Tisch, was die Erzdiözese München-Freising betrifft. "Es braucht kein weiteres Gutachten", findet er. Von diesem Leid, so wie es Kick schildert, berichtet eine Studie der Münchner Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl, die im Januar 2022 bundesweit Entsetzen auslöste. Passagen aus dem Dokument haben jetzt Ensemblemitglieder des Staatstheaters Augsburg auf der Bühne vorgelesen. Daran schloss eine bewegte Debatte an, mit Richard Kick und Vertretern aus Politik, Journalismus und Kirche.
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