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Fußball
23.01.2022

Hochglanzprodukt mit Eigentorcharakter – die Schweinsteiger-Biografie

Bastian Schweinsteiger im Gespräch mit Martin Suter. Der Schweizer Schriftsteller hat eine Biografie über den Ex-Profi-Fußballer geschrieben.
Foto: Marco Grob, Diogenes Verlag AG/dpa

Der Schweizer Starschriftsteller Martin Suter hat die Schweinsteiger-Biografie geschrieben. Das ist unterhaltsam erzählt, hinterlässt aber einen schalen Geschmack.

Eigentlich folgt dieses Buch ganz und gar der Logik des Fußballs: Man nehme die größten Stars und hoffe auf den maximalen Erfolg. Nur dass in diesem Fall das Spielfeld verlassen wird und auf den Marktplatz der Literatur gewechselt wird. Bastian Schweinsteiger dachte sich eines Tages, dass der Schweizer Schriftsteller Martin Suter derjenige sein sollte, der seine Biografie schreiben solle. Und das nicht irgendwann in der Zukunft, sondern jetzt, im Grund fast gleich nach seiner aktiven Laufbahn als Fußballprofi. Und? Der Schweizer Schriftsteller willigte nach dem persönlichen Kennenlernen mit Schweinsteiger ein. Starschriftsteller schreibt über Fußballstar - kann da etwas schief gehen?

Aber Achtung: Roman steht gleich unter dem Buchtitel „Einer von euch – Bastian Schweinsteiger“. Und bei der extra zur Buchveröffentlichung einberufenen Pressekonferenz erklärt Suter dem Ex-Fußball-Moderator Marcel Reif, dass er das Leben von Schweinsteiger entlang der Tatsachen erzählt, er den an den Pfosten geschossenen Elfmeter von Schweinsteiger im damit verlorenen Dahoam-Champions-League-Finale des FC Bayern gegen Chelsea nicht ins Tor abprallen läßt.

Martin Suter beschreibt ausführlich die Kindheit von Schweinsteiger

Auch in Suters biografischem Schweinsteiger-Roman bekommt der Torhüter noch die Finger dran. Nachgeholfen hat Suter dort zum Beispiel, wo in dem Buch gesprochen wird, etwa wenn sich Schweinsteiger von Torwart Oliver Kahn in Sachen Berater coachen lässt. Nachgeholfen hat Suter auch, wenn der junge Schweinsteiger in Frauenbegleitung nachts im Whirlpool des FCB-Trainingsgeländes ertappt wird und Suter die Situation, etwa das Rauschen des Pools, beschreibt.

Auf 380 Seiten erzählt Suter, wie Schweinsteiger zum Fußball-Weltmeister wurde. Er lässt sich Zeit, den Weg des Jungen zu beschreiben. Das sind dann auch noch die interessantesten Passagen im Buch. Da war dieser Junge, der viel lieber spielen wollte als sonst etwas, der die Zeit vergaß, wenn er das machte, was ihn am meisten erfüllte. Und seine Eltern erkannten das, schulten ihn erst später ein, ließen ihn noch ein Jahr länger in seiner Welt leben, in der er Skirennen nachstellte oder darauf wartete, endlich mit seinem älteren Bruder zum Fußballspielen gehen zu können.

Als sich dann die Weichen stellten, Bastian Schweinsteiger sich gegen das Skirennfahren und für den Fußball entschied, spätestens als er als Rosenheimer Jugendspieler so Eindruck gegen eine FC-Bayern-Nachwuchsmannschaft machte, dass ihn der FCB fürs eigene Team abwarb, spätestens da begibt sich diese Biografie auf das schwierige Terrain - das Hochglanzprodukt Profifußball.

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Schweinsteigers Karriere nimmt fast schon zwangsläufig Fahrt auf

Und Suter macht das auf der erzählerischen Seite gar nicht schlecht, verliert und verheddert sich nicht in Details, ergeht sich nicht in Spielberichten, verliert nie Schweinsteiger aus den Augen. Er beschreibt, wie diese Profikarriere fast schon zwangsläufig Fahrt aufnimmt, wie aus dem Jungen, der immer nur das machen wollte, was ihm tatsächlich Freude bereitete, der junge Spieler wurde, der mit dieser Leichtigkeit und Lässigkeit das Ende der bleiernen Fußballjahre in den mittleren 2000ern beendete.

Suter tippt die großen Sportereignisse, die sich kollektiv eingebrannt haben, nur immer an, erzählt die Fußballgeschichte der letzten 16 Jahre aus Sicht von Schweinsteiger, was auch einmal dazu führt, dass ein Comeback nach einer Verletzung von ihm in einem wichtigen EM-Spiel aus Schweinsteigers Sicht bei einer Torvorlage gut ausfällt, während das Spiel verloren ging und die Mannschaft ausschied.

Aus dem Jungen aus Oberaudorf wird ein Weltbürger

Suter beschreibt auch das Leben des Fußballprofis jenseits des Scheinwerferlichts, die Zeit mit Freundin Sarah Brandner, die ihn ins Münchner Nachtleben einführte und aus Schweinsteiger jemanden machte, der auch mal in die Oper ging, gerne einen Smoking anzog und ein Faible für Armani entwickelte. Aus dem Jungen aus Oberaudorf wurde da endgültig ein Weltbürger.

Man erfährt noch einmal von dem Ärger um einen Wettskandal, in den Schweinsteiger nicht verwickelt war, die Schwierigkeiten, neuen Trainern zu gefallen, etwa als Felix Magath den Trainerposten bei Bayern München übernahm. Und der Fußballberater, den Schweinsteiger 2008 auf Vermittlung von Oliver Kahn fand, zeigt sich in dem Buch auch als Lebensberater, der immer das Große und Ganze im Blick hatte.

Eine gut geschriebene Biografie also, die Suter da über Schweinsteiger vorgelegt hat? Leicht und zügig zu lesen, gut gerafft, auch mit dem nötigen Mut zum Weglassen erzählt. Aber schon lange vor der letzten Seite beschleicht einen das Gefühl, eine bessere Werbebroschüre für den Profifußball in den Händen zu halten, ein Hochglanz-Produkt, in dem so viele Scheinwerfer das Geschehen überblenden, dass nirgendwo mehr Schatten zu finden sind.

Wie brutal der Leistungsdruck ist, erfährt man nur am Rand

Wenn Schweinsteiger mit dem Buch Mut machen möchte, dass jeder es schaffen kann, dass er auch nur "Einer von euch" ist, wie der Titel verspricht, dann erscheint das gleichzeitig fahrlässig. Wie brutal der Leistungsdruck ist, erfährt man nur am Rand. Kritik an ihm steckte Bastian Schweinsteiger einfach immer lässig weg. Dass andere wie der hochbegabte Sebastian Deisler daran zerbrochen sind, wird in der Biografie gestreift, aber nicht thematisiert. Die vielen jungen Talente, die ihre Kindheit und Jugend komplett dem Karriereziel Profifußball unterordnen, und auf der Strecke bleiben, auch die werden ausgeblendet, gab es in der Sportlerkarriere von Schweinsteiger nicht.

Die einzig gewagte literarische Konstruktion des Buchs – der Verschränkung von Schweinsteigers Lebensgeschichte mit der seiner Frau Ana Ivanovic – hat Eigentorcharakter. Da wird dem Zufall, dass sich die beiden kennenlernen, zu etwas Zwangsläufigem stilisiert – der großen vom Schicksal bestimmten Liebe vor tausend Kameraaugen und das perfekte Fußballprofi-Leben wird von der noch größeren Liebe übertroffen. Betrachtet man den Titel der Biografie nicht aus den Augen von Schweinsteiger, wirkt „Einer von euch“ gerade zu grotesk in seiner Abgehobenheit. Als ob es Standard sei, für ein Date mal eben von München nach New York zu jetten oder seine Hochzeitsgesellschaft als Überraschung für ein Wochenende nach Venedig zu fliegen.

Martin Suter: Einer von euch - Bastian Schweinsteiger, Diogenes Verlag, 384 Seiten, 22 Euro

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Die Diskussion ist geschlossen.

25.01.2022

viel zu viele Buchstaben über etwas, was nicht wichtig ist ..... Fußball halt ... ;-)

24.01.2022

Der ehemals bodenständige Schweini ist leider zum Abziehbild eines neureichen Fußballspielers geworden. Seine Kompetenzen lagen allerdings immer schon eher im unteren Bereich seines Körpers und weniger ganz oben. Dazu kam eine ehrgeizige Frau, die ihn zum modebewussten Medienkasper geformt hat. Aber er scheint sich in seiner Rolle als Witzfigur wenigstens wohlzufühlen. Zumindest nach Außen hin.

24.01.2022

Bastian Schweinsteiger, von manchen als Fußballgott tituliert, war mit Sicherheit ein herausragender Fußballer mit echtem Kämpferherz, wie man hört und liest ist er auch ein anständiger Mensch, ein verlässlicher Freund, er hat sich immer als fairer Sportsmann gezeigt.

Aber eines ist er mit Sicherheit nicht: Einer von uns. Nicht mal das Date in NY oder die Hochzeit in Venedig ist da ausschlaggebend, sondern wie gelackt er sich inszeniert vor den Kameras. Keiner jacketkroniger als er, keiner blondierter, gegelter, gestylter - keiner stromlinienförmiger. Hey Basti, in Jeans mit Pullover und einem zerzausten Haarschopf wärest du um einiges sympathischer und auch 'unsriger'.

24.01.2022

Ich hab das Interview der beiden in der ZEIT angetan und bedauere sehr, dass sich die Wochenzeitung dafür hergegeben hat.
Ein Interview über ein perfektes Leben eines Märchenprinzen mit Zuckerguss. Gefragt nach dunklen Kapiteln in seinem Leben: Nur der Elfmeter gegen Chelsea.
Ansonsten übertreffen sich beide darin, Schweinsteigers Leben in zartrosa zu malen.
Nicht ohne Grund hat die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung abgelehnt bei dieser Inszenierung mitzuspielen.