Im Hasen fließt wieder das Bier
Lengenfeld Dreieinhalb Jahre war der Gasthof zum Hasen in Lengenfeld geschlossen - im Dorf gab es damit kein Wirtshaus mehr. Die Feuerwehr öffnete in den Wintermonaten ihr Florianstüberl für "Stoßbuttlabende" und übers Jahr für Frühschoppen, um die Lücke zu schließen. Jetzt hat der Hase wieder Wirtsleute. Die Familie Burnic hat das einst typische Dorfgasthaus übernommen und es mit viel Eigenleistung renoviert und modernisiert.
"Wir sind, was die Speisekarte angeht, noch in einer Testphase", sagt Wirt Senahid Burnic. Der Bosnier, bekannt unter dem Spitznamen "Senna", führte zuvor das "Lago di Garda" in Landsberg. Von der rein italienischen Küche sollte es weggehen, derzeit stehen kroatische, italienische und bayerische Gerichte auf der Karte. Drei Testwochenenden zeigten, dass die kroatische Küche bei den Gästen am meisten gefragt ist. Doch möchte Burnic nicht in Konkurrenz zu dem im Nachbarort Pürgen ansässigen kroatischen Restaurant treten.
Stammtisch soll es geben
Ganz gleich, für welche Richtung sich Burnic und seine italienische Frau Serena Balduzzi-Burnic entscheiden, geplant sind Aktionswochen mit saisonalen Spezialitäten: derzeit Spargel, demnächst Pilze und Wild. Im Sommer wird es keinen Ruhetag geben und durchgehend geöffnet sein. Derzeit hat der Gasthof zum Hasen mittags und abends offen und am Montag Ruhetag.
Zudem möchte Burnic gern den Stammtisch wieder ins Lokal holen. "Wir haben aber das Problem, dass die Leute sagen, es ist zu elegant", hat er erkannt. Denn optisch hat sich das Gasthaus komplett gewandelt. Die einst holzvertäfelte Gaststube hat einen hellen Fliesenboden erhalten, weiße und rote Wände und eine neue Theke. Tischwäsche und Deko sind passend dazu in den Farben Dunkelrot und Weiß gehalten. Der alte Hase ist nicht mehr wiederzuerkennen, auch die Sanitärräume wurden erneuert.
Im Saal soll es eine Bar geben
Den Stammtischbrüdern, die manchmal nach dem Gottesdienst in der nahe gelegenen Kirche vorbeischauen, möchte Burnic ihre Wünsche so weit wie möglich erfüllen, um noch mehr Leben in das Wirtshaus zu bringen. "Ich würde ihren Tisch herrichten, wie die Männer es wollen - ohne Tischdecken und mit Bierdeckeln", sagt er.
Frühschoppen und Versammlungen, auch von Vereinen, sollen, so will es auch die Dorfgemeinschaft, wieder wie einst im Hasen stattfinden. Die Dorfjugend hat den Saal bereits für eine Zusammenkunft gemietet. Alles Weitere wird sich finden, gibt sich Burnic zuversichtlich. Den Saal im Obergeschoss mit seinen 200 Sitzplätzen möchte er demnächst mit einer Bar ausstatten und flexible Trennwände einziehen. In der Gaststube finden 50 Personen Platz, ebenso in der als Nebenzimmer genutzten Schützenstube. Diese ist zusätzlich an das Schützenheim mit einem separaten Eingang angegliedert. (res)
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