
So ehrt Landsberg seinen Stadtpatron

Plus Die Sebastiansfeier hat eine lange Tradition in Landsberg. Doch in Corona-Zeiten ist alles anders.

Der heilige Sebastian, dessen Gedenktag die katholische Kirche am 20. Januar begeht, wird seit mehr als 600 Jahren als Schutzpatron der Stadt Landsberg verehrt. Das Sebastiansfest beginnt in der Regel mit einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, danach schließt sich eine Prozession durch die Stadt an. Das war heuer anders.
Coronabedingt fiel die Feier heuer schlichter und ohne Prozession aus. Dennoch, so wie der Heilige in Zeiten von Krankheit, Pest und Seuchen um seinen Beistand angerufen wurde, werde die Tradition auch in diesen schwierigen Zeiten gepflegt, sagte Stadtpfarrer Michael Zeitler beim gestrigen Gottesdienst.
Die Verehrung geht bis ins späte Mittelalter zurück
Sebastian, der zu den bekanntesten christlichen Märtyrern zählt, gilt unter anderem als Schutzheiliger gegen die Pest, die nach dem Eindruck der Menschen wie ein Pfeil angeflogen kam. Und Sebastian hatte die Pfeile überlebt. In Landsberg geht die Sebastiansverehrung bis ins späte Mittelalter zurück. Der älteste Hinweis findet sich in Urkunden des Stadtarchivs von 1402, schreibt der ehemalige Stadtheimatpfleger Anton Lichtenstern. Ab dem 15. Jahrhundert gab es Sebastiansprozessionen in Landsberg. Eine Sebastiansbruderschaft wurde 1613 gegründet, sie bestand bis 1954.

Im Schiff der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt zeigt ein Deckenfresko den Heiligen, wie er mit einem Schild die Bürger der Stadt vor Blitzen des göttlichen Zorns schützt. Neben dem Heiligen trägt ein Engel das Wappen der Stadt Landsberg.
Der Heilige wird von Pfeilen durchbohrt
Wer war nun dieser Sebastian, der den Katholiken als Sinnbild der Standhaftigkeit gilt? Der Legende nach war er unter Kaiser Diokletian Hauptmann der Prätorianergarde am kaiserlichen Hof. Als der Kaiser von Sebastians christlichem Glauben erfuhr, ließ er ihn an einen Baum binden und Bogenschützen auf ihn anlegen. Der von Pfeilen durchbohrte Sebastian überlebte jedoch und wurde gesund gepflegt.
Als er wieder genesen war, trat er vor den Kaiser, um ihm, laut ökumenischem Heiligenlexikon, die grausame Sinnlosigkeit der Verfolgung deutlich zu machen. Der Kaiser ließ ihn erschlagen und in den großen Abwasserkanal, Cloaca maxima, werfen. Eine Christin barg seine Leiche und bestattete ihn in den Katakomben.
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