Kleiner Stein im großen Ganzen
CSU-Vertreter über den Wirtschaftsstandort Pürgen
Pürgen Den Bogen von der Welt- und Europawirtschaftspolitik hin zur Standortpolitik der Gemeinde hat der CSU-Ortsverband gespannt. Eingeladen in das Bürgerhaus Pürgen waren Gewerbetreibende – knapp ein Dutzend waren gekommen – mit dem Ziel, sich gegenseitig kennenzulernen. Getreu dem Motto „Global denken, lokal handeln“ beleuchtete Gastredner Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Bayerischen Finanzministerium, die globalen und nationalen Zusammenhänge, und Bürgermeister Klaus Flüß stellte den Wirtschaftsstandort Pürgen mit seinen drei Gewerbegebieten vor: „Wir sind ein wichtiges, kleines Kieselsteinchen im gesamten Weltbild und auch ein wichtiges Teilchen im Landkreis.“
CSU-Stimmkreisabgeordneter Dr. Thomas Goppel vergab ein „großes Kompliment für das, was ihr gemeinschaftlich aus der Gemeinde in aller Stille gemacht habt“. Für Staatssekretär Pschierer spielt der Mittelstand eine große Rolle, die dieser aber seiner Meinung nach noch mehr ausspielen müsse. Handwerksbetriebe beschäftigten ein Drittel der bayerischen Azubis, insgesamt machen die Beschäftigten im Handwerk aber nur 18 Prozent aller Beschäftigten in Bayern aus. „Mehr Stolz und Selbstbewusstsein gegenüber der Politik und ihren Vertretern, gegenüber den Medien und der Öffentlichkeit“ stünde dem Mittelstand gut zu Gesicht.
Landrat Walter Eichner antwortete Christian von Quast auf dessen Frage nach dem Anschluss Kauferings an das S-Bahn-Netz: „Es geht nicht um eine S-Bahn-Strecke, sondern um den MVV-Tarif für Kaufering.“ Da die Elektrifizierung der Strecke München-Lindau derzeit „nicht Diskussionsgegenstand“ in der Politik sei, sei ein langer Atem nötig, mahnte Pschierer. „Wir Schwaben machen den Münchnern gern klar: Im Westen gibt’s noch Leben“, meinte er zum Bild, das viele Landeshauptstädter von Schwaben hätten.
Ein Weltmarktführer vor Ort
Kreistagsabgeordneter Josef Loy und Dr. Goppel beschworen Europa als „Form der Zukunft“, die der Wirtschaftsnation Deutschland nur förderlich sei. In Pürgen werde investiert, so Goppel, weil hier „nicht alles dabei, aber im Umgriff alles möglich“ sei.
Die Firma Eichler, nach Angaben von Geschäftsführer Günter Hüfner Weltmarktführer im Bereich der Reparatur von Steuerungstechnik, ist mit 108 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Gemeinde. Dass das Gewerbegebiet Lengenfeld, in das die Firma ihr Reparatur- und Servicezentrum auslagerte, aber bei der Breitbanderschließung außen vor blieb, ist für Unternehmensgründer Peter Eichler unbegreiflich: „Die Interneterschließung ist nicht weniger wichtig als die Zufahrtserschließung.“ Bürgermeister Gerhard Flüß bemühe sich um eine eigene Lösung, wie er sagte. Das Glasfaserkabel sei entlang des Hofstetter Wegs verlegt und damit für Lengenfeld, das durch das Raster der von der Telekom durchgeführten Standortanalyse gefallen war, in einigermaßen günstiger Lage. (res)
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